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Esselbach
Wort zum Wochenende: Die Taufe ist das Dynamit
Pfarrer Alexander Eckert aus Esselbach.
Foto: Lucia Lenzen | Pfarrer Alexander Eckert aus Esselbach.
Bearbeitet von Corinna Petzold
 |  aktualisiert: 15.01.2024 02:52 Uhr

Am vergangenen Wochenende haben Christen das Fest der Taufe Jesu gefeiert und sich an die eigene Taufe erinnert. Leider können immer weniger Menschen mit dem tiefen Sinn der Taufe etwas anfangen und welche geistliche Dimension dahinter steht.

Das liegt wohl vor allem daran, dass die meisten Menschen sich darüber auch nicht mehr bewusst sind, dass sie in drei Dimensionen leben, nämlich in der körperlichen und psychischen, aber eben auch der geistlichen. Ich bin immer neu verwundert, wie viel Energie und Zeit, wie viel Kraft Menschen in ihre körperliche und psychische Gesundheit investieren, nicht aber in den geistlichen Bereich ihrer Seele.

Dabei ist durch vielerlei Erfahrungen klar, dass Körper und Psyche spätestens im Tod einmal vergehen müssen, während die Seele bleibt. Auch die Tatsache, dass Körper und Psyche krank werden können, die Seele des Menschen aber nicht, scheint vielen nicht mehr bewusst zu sein.

Worum geht es aber konkret in der Taufe?

Halten wir uns vor Augen, dass die Seele mit der Geburt eines Menschen nur zu Gast auf Erden weilt und mit dem Tod sich wieder in die eigentliche Heimat zu Gott aufmacht, dann bekommt die Taufe ihren eigentlichen Sinn. Denn bevor Jesus Christus an Weihnachten geboren wurde, haben die Sünde und die Schuld des Menschen die Seele wie an eine Gefängniskugel gelegt, sodass die Seele nicht mehr fähig war, in die Herrlichkeit Gottes hineinzugehen. Sie war im Gefängnis der Sünde auch im Tod gefangen. Erst mit Weihnachten und Ostern, die untrennbar zusammen gehören, ist die Kette dieser Fußfessel gesprengt und die Seele kann wieder wie ursprünglich in ihre ewige Heimat, zu ihrem Ursprung, zu Gott gehen.

Die Taufe ist sozusagen das Dynamit, die Sprengkraft, die uns aus der Gefangenschaft der Sünde und des Todes befreit. In der Taufe wird die Seele des Menschen mit dem auferstandenen Christus derart vereint, dass es beim Auflegen des Taufgewandes in der Taufliturgie heißt: „Dieses weiße Kleid soll dir ein Zeichen dafür sein, dass du in der Taufe neu geschaffen worden bist und – wie die Schrift sagt – Christus angezogen hast (Röm 13,14). Bewahre diese Würde für das ewige Leben.“ Das bedeutet: Der Auferstehungsleib, mit dem unsere Seele umkleidet ist und in dem sie einmal nach dem Tod zu Gott gehen darf, ist jetzt schon unsichtbar in uns verborgen, so wie auch der ganze Schmetterling in der Schmetterlingsraupe verborgen ist.

Ich freue mich jetzt schon auf den Moment, in dem der Auferstehungsleib meiner Seele sich im Kokon des Todes voll entfaltet und meine Seele zu Gott nach Hause gehen darf.

Ich wünsche uns allen, dass wir uns im neuen Jahr auch dieser neuen Existenz wieder bewusst werden.

Der Autor: Alexander Eckert
ist Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft "Heilig Geist im Spessartgrund" Esselbach

 
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  • Barbara Fersch
    man sollte der Kirche eine längst überfällige Reformation wünschen, und eine endgültige Aufarbeitung der Verbrechen an Jugendlichen! Es sollte niemandem entgehen, dass die Kirchen immer leerer bleiben, die Austritte kein Ende nehmen.
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