
Das Marktheidenfelder Bad Maradies ist Geschichte. Von dem einst stolzen Bau ist kein Stein mehr übrig geblieben. In wenigen Tagen wird der Abbruch beendet.
Spätestens im Mai beginnt dann der Neubau des Nachfolgebades Wonnemar des Stuttgarter Bäderunternehmens Interspa, das auch als Betreiber fungiert. Am Donnerstag gab Heiko Büthe von der Ingenieur-Gesellschaft Constrata (Bielefeld) dem Marktheidenfelder Stadtrat einen Zwischenbericht. Bisher liegen die Arbeiten im Zeitplan. Bis Weihnachten 2012 soll das neue Bad fertig sein.
Im Vergleich zum Angebot im Wettbewerbsverfahren haben sich bei der Detailplanung einige Veränderungen ergeben – zum Vorteil der Stadt. Büthe erklärte zum Beispiel, dass die „kompakte“ und damit günstige Bauweise des Wonnemar an manchen Stellen geändert wurde. Als Beispiele nannte er bessere Zugänge zum Bad und Rampen im Bad für Rollstuhlfahrer, großzügigere Aufenthaltsflächen um die Becken, beheizte Wärmebänke am Sportbecken im Hallenbad, was für im Schulsport wartende Schüler komfortabel sei, mehr Stauraum für Taschen in Bad und Sauna. Rechtzeitig vor Baubeginn hatte der Seniorenbeirat der Stadt auf eine Schwäche des Hallen-Sportbeckens aufmerksam gemacht. Nach bisheriger Planung wäre das Becken nur über Leitern zugänglich gewesen, was den Zugang für ältere oder behinderte Badbesucher erschwert hätte.
Nun wird eine Wassergewöhnungstreppe in einer seitlich angehängten „Bucht“ den schrittweisen und komfortablen Einstieg ins Wasser ermöglichen. Diese Lösung sei zwar wegen der Enge nicht optimal, aber noch akzeptabel, befand der Constrata-Ingenieur. Büthe bekam Applaus vom Stadtrat als er meinte, er werde versuchen, die rund 22 000 Euro teure Treppe „kostenneutral“ bauen zu lassen. Zusammen mit den anderen positiven Veränderungen ist das ein Hinweis darauf, dass in dem Bauprojekt wohl einiger finanzieller Spielraum eingerechnet worden ist.
Eine Veränderung gibt es bei der Rutsche im Hallenbad. Sie wird nun unterm Dach beginnen und nicht mehr in einem darüber hinausragenden Turm. Das ermöglicht einen freien Talblick von der einen Stock höher liegenden Sauna aus. Außerdem ist der Weg vom Rutschbecken zur Rutschentreppe nun relativ kurz.
In der Sauna über den Hallenbecken finden sich heutzutage übliche Bereiche: Ruhe-, Kommunikationszone, Kamin-Lounge, Gastronomie.
Außensauna 1 ist in die Erde eingelassen, Sauna 2 auf Pfählen gebaut. Eine im Plan vorgesehene Erweiterung ist jederzeit nach Inbetriebnahme des Bades möglich. Außerdem finden sich im Außenbereich der Therme ein Ganzjahresbecken mit Sprudelliegen und ein Kneippbecken.
Der Marktheidenfelder Stadtrat stimmte den vorgelegten Veränderungen zu.