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Lohr
Wolldecken statt Heizung: Evangelische Gottesdienste in Lohr nur noch bei 11 Grad
Die evangelische Kirche in Lohr.
Foto: Roland Pleier | Die evangelische Kirche in Lohr.
Bearbeitet von Christian Weyer
 |  aktualisiert: 29.10.2022 02:40 Uhr

In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Kirchenvorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Lohr neben Planungen zum Gemeindeleben ausführlich mit Fragen zu Gebäuden und Finanzen befasst, wie Dekan Till Roth berichtet.

Im Rahmen einer ausführlichen Beratung durch den Immobilienausschuss des Dekanats machten sich die Kirchenvorstände eingehend Gedanken über die künftige Finanzierung der Gebäude in Anbetracht von rückläufigen Zuschüssen der Landeskirche. Diese habe bereits angekündigt, künftig nicht mehr die Sanierungen aller Gemeindehäuser mitzufinanzieren, sondern nur nach einer vom Dekanat festgelegten Kategorisierung der Gemeindehäuser.

Bei Kirchen könne weiterhin mit einem Drittel der zuschussfähigen Kosten gerechnet werden. In jedem Fall bliebe ein beträchtlicher Anteil, der von den Gemeinden gestemmt werden müsse. Auf diesem Hintergrund und auf Basis einer Raummeter-bezogenen Berechnungsgrundlage beschloss der Kirchenvorstand, jährlich einen angemessenen Betrag als Gebäuderücklage zu bilden.

Sonderspende erbeten

Außerdem solle künftig jährlich über eine Gemeindebriefbeilage eine zusätzlich "Sonderspende Gebäuderücklage" erbeten werden, die zur jährlichen Rücklage addiert wird. Die Kirchengemeinde ist Eigentümerin von vier Gebäuden: der Auferstehungskirche, des Gemeindezentrums Ulmer-Haus und von zwei Pfarrhäusern.

Dekan Roth plädierte dafür, trotz aller Verantwortung für den Gebäudeerhalt nicht am kirchlichen Leben zu sparen. Die Gebäude dienten schließlich dem Zweck, dass Christen und Interessierte dort zu Themen rund um Gott und die Welt zusammen kommen und Gottesdienste feiern könnten.

Wolldecken in der Kirche

Sorgen kamen beim Gremium auf, ob das Vorhaben der Rücklagenbildung nicht durch die Steigerung der Energiekosten durchkreuzt werden würde. Kirchenpflegerin Helgard Reinert legte eine Hochrechnung der zu erwartenden Gas- und Stromkosten vor auf Grundlage der neuen Preise der Energieversorgungsgesellschaft.

Der Kirchenvorstand beschloss einstimmig, sich an die staatliche Energiesparverordnung anzulehnen und das Ulmer-Haus für Veranstaltungen ebenso wie die Büroräume auf nur 19 Grad Celsius zu heizen, die Kirche für Gottesdienste nur auf 11 Grad. Die 2017 vorgenommene Heizungsoptimierung ermögliche eine genaue Einstellung der Temperaturen für einzelne Räume und Zeiten.

Die Gemeinde werde um Verständnis gebeten. Für die Kirche seien bereits etliche Wolldecken angeschafft worden. Gerne könne man sich auch von zuhause Decken für kalte Sonntage mitbringen.

Kalender erhältlich

Dank wurde allen Helfern und Organisatoren des Gemeindefests sowie der Umräum- und Aufräumarbeiten im Ulmer-Haus ausgesprochen. Seit 1. September ist die ehemalige Hausmeisterwohnung im Ulmer-Haus wieder vermietet. Auch diese Mieteinnahmen sollen nach dem Willen des Kirchenvorstands in die Gebäuderücklage fließen.

Zustimmend äußerte sich das Gremium zur ökumenischen Mitgestaltung der Aktion "Red Wednesday" am 23. November, das den Blick der Öffentlichkeit auf die Themen Religionsfreiheit und Christenverfolgung lenken solle. Des Weiteren bestehe im Eingangsbereich der Kirche wieder die Möglichkeit, den Kalender "Der andere Advent" zu bestellen. Dieser sei auch als Kinderkalender erhältlich.

 
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