Der Geschichts- und Museumsverein Lohr hat sich für dieses Jahr einiges vorgenommen. Vorsitzender Wolfgang Vorwerk teilte in der Mitgliederversammlung vor wenigen Tagen in der "Küferstube" mit, dass das Jahresprogramm bereits fast komplett ausgearbeitet sei. Bei der Vorstandswahl wurde Vorwerk einstimmig im Amt bestätigt.
Mit dem Vortrag über den Heimatdichter Nikolaus Fey Mitte März hat laut Vorwerk die Umsetzung des Programms bereits begonnen. Am 29. März folge ein Vortrag von Pfarrer Sven Johannsen über 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Um die Hexenprozesse im Oberstift Mainz werde es am 17. Mai gehen. Der Vortrag sei bereits zweimal "Opfer eines Lockdowns" geworden.
Kürzlich wurde nach Angaben des Vorsitzenden ein Termin für die Einweihung des sogenannten Schloßmannblicks oberhalb des neuen Sendelbacher Hochbehälters mit allen Beteiligten abgesprochen. Er solle am 20. September von Bürgermeister Mario Paul in Anwesenheit der Urenkelin von Joseph Schloßmann, Maude Schloßmann, der Öffentlichkeit übergeben werden.
Aussichtspunkt auf die Stadt
Der Aussichtspunkt auf die Stadt erinnert an Lohrs jüdischen Ehrenbürger Joseph Schloßmann, der im KZ Theresienstadt 1942 starb. Seinen Namen trug ursprünglich eine von ihm finanzierte Hütte mit Aussichtsturm auf der Buchenbergspitze. Laut Vorwerk hat der Verein für den Gedenkort bis zu 6000 Euro zugesagt.
Unterstützen wird der Geschichts- und Museumsverein auch die Restaurierung des oberen Teils eines Thora-Schreins, der im September 2021 auf dem Dachboden der ehemaligen Synagoge an der Fischergasse entdeckt wurde. Nach Vorwerks Angaben beläuft sich der Kostenvoranschlag auf 3000 Euro, der Verein habe die Übernahme von 25 Prozent der Kosten zugesagt. Der Schrein befinde sich als Dauerleihgabe der Bayerischen Immobiliengesellschaft im Spessartmuseum.
Dildey-Bildstock ist wieder da
Vorwerk berichtete, fast alle Anliegen der Mitgliederversammlung vor zwei Jahren seien erfüllt worden. Die bekannte Kopie des sogenannten Dildey-Bildstocks hinter dem Schanzkopf an der alten Lohrer Straße, dessen Ädikula vor Jahren durch einen umstürzenden Baum abgeschlagen wurde, stehe nach Auskunft des Leiters der städtischen Forstverwaltung, Michael Neuner, vom 17. März wieder an seiner alten Stelle. Der städtische Forst habe die Kosten übernommen.
Die Schrift des Kriegerdenkmals an der Grafen-von-Rieneck-Straße sei von der Stadt erneuert worden und wieder besser lesbar. Die Festschrift zu 75 Jahren Festwoche, erarbeitet vom Arbeitskreis Heimat und Geschichte der Volkshochschule, sei in der Schriftenreihe des Vereins erschienen. Es sei gelungen, für die Veröffentlichung circa 12.000 Euro Spenden einzuwerben.
Neuntes Jahrbuch
Trotz der Corona-Pandemie sei das neunte Jahrbuch des Vereins mit Beiträgen zur Geschichte der Stadt und des Umlandes herausgekommen – diesmal für die beiden Jahre 2020/21. Vorwerk bedauerte, dass sein Stellvertreter Josef Harth nunmehr aus persönlichen Gründen die Schriftleitung abgegeben hat. Der Vorsitzende hat die Schriftleitung vorerst selbst übernommen, ein Redaktionsteam soll gebildet werden.
Vorwerk gab bekannt, dass der Verein seit 2018 insgesamt 46 neue Mitglieder gewinnen konnte und jetzt 115 Mitglieder zählt. Allerdings gab es auch einige Abgänge. So gedachte die Mitgliederversammlung zehn Mitgliedern, die seit dem Treffen im Februar 2020 verstorben sind.
Vorstand wurde bestätigt
Bei der Neuwahl des Vorstandes auf zwei Jahre wurden Wolfgang Vorwerk und Josef Harth als 1. und 2. Vorsitzender bestätigt. Zum neuen Kassier wurde Armin Lahoda gewählt, Schriftführer blieb Rainer Kempf. Zu Beiräten wurden Sabine Fiedler-Conradi, Theodor Ruf und Meinrad Amrhein bestimmt. Die lange vakante Stelle des Museumsreferenten wurde mit Karl-Heinz Schroll besetzt. Die Kasse wird von Elisabeth Schmidt und Hubert Künzinger geprüft. Einstimmig wurde die Satzung geändert und eine Datenschutzerklärung eingefügt. Als Termin für die nächste Mitgliederversammlung wurde der 7. März 2023 festgelegt.