
Der Amtsinhaber Wolfgang Küber (Rienecker Junge Wähler-Union) hat es erneut geschafft. Er wird auch die kommenden sechs Jahre die Geschicke der Stadt Rieneck führen. Mit 70 Stimmen Vorsprung hat er sich am Ende relativ knapp gegen seinen gleichaltrigen Herausforderer Hubert Nickel (Allianz für Rieneck), beide sind 55 Jahre alt, durchgesetzt.
Um 19.45 Uhr ist Küber in gelöster Stimmung noch im Wahllokal. Erst gegen 19.30 Uhr kam das Ergebnis. „Natürlich bin ich zufrieden“, sagt der alte und neue Rienecker Bürgermeister. „Ich habe mir schon gedacht, dass es knapp wird.“ Da waren zum einen das Bürgerforum, das gegen ihn gewesen sei, dazu noch die CSU. Er habe damit gerechnet, dass er 50 Prozent gegen sich haben werde – und dann kam „der unsägliche Brief“ eines Ex-Stadtrats, der Küber unter anderem als „machtbesessen“ bezeichnete. „Nach dem Brief“, so Küber, „hab ich dann gemerkt, dass sich die Stimmung ein bisschen dreht zu meinen Gunsten.“ Jetzt stünden der Stadt sechs schwierige Jahre bevor, mit Umgehung, Friedhof und dem Bürgerzentrum, bei dem etwas gemacht werden müsse.
Im Ristorante „Bei Nobbis“ erwartete ihn abends ein Wildschweingulasch, das sein „Sohnemann“ vorbereitet hat. Wie lange es geht? Nicht allzu lange, sagt Küber. „Aus dem Alter sind wir doch raus – wenn's hell wird, gehen wir heim.“
Der unterlegene Hubert Nickel nimmt seine Niederlage sportlich. Sein Ziel von 45 + x Stimmen habe er erreicht, mit der Niederlage müsse er leben. Er habe sich selbstverständlich Hoffnungen gemacht, Küber abzulösen und am 1. Mai als neuer Bürgermeister an der Spitze der Stadt zu stehen. Es hat nicht sollen sein. „Eine gewisse Enttäuschung ist natürlich da“, sagt Nickel, „das kann man nicht verhehlen.“ Er gratuliert dem alten und neuen Bürgermeister und feiert bei „gedrückter Stimmung“ mit 40 bis 50 Anhängern im Gasthaus Hanickel.