Regenerative Energien erfreuen sich gerade in Zeiten stetig steigender Öl- und Gaspreise immer größerer Beliebtheit. Immer mehr Wohnhäuser werden über Sonnenkraft beheizt; riesige Windräder produzieren über das ganze Land hinweg einen nicht unwesentlichen Teil an elektrischer Energie. Und auch die Wasserkraft, die heute rund 16 Prozent der Stromerzeugung in Bayern ausmacht, ist nicht mehr wegzudenken.
Voll im Trend liegt eine Art der Heiztechnik, die es bereits seit den 1970er Jahren gibt: die Wärmepumpe. Jürgen und Michaela Gies aus Rengersbrunn sind begeisterte Anhänger dieser Art von regenerativer Energiegewinnung. Das Ehepaar hat vor knapp fünf Jahren ein Einfamilienhaus in Rengersbrunn gebaut.
„Ich habe mich schon immer für umweltfreundliche Energiegewinnung interessiert und wollte die neue Technologie auch in meinem Wohnhaus nutzen“, so der 36-jährige Jürgen Gies. Zwar habe er anfangs eher an die weit verbreitete Solaranlage gedacht. „Doch als mir mein Heizungsbauer die Funktionsweise einer Wärmepumpe deutlich machte, war ich von dieser Methode vollkommen überzeugt.“
Schnell begriff Gies die Vorzüge einer solchen Anlage. So benötigen Wärmepumpen gegenüber Gas- bzw. Ölheizanlagen bis zu 40 Prozent weniger Energie. Der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid ist gleich null und auch die Kosten sind auf lange Sicht wesentlich niedriger als dies beispielsweise bei Öl- oder Gasheizanlagen der Fall ist. Nun musste sich die Familie Gies nur noch entscheiden, welche Art von Wärmepumpe ihr Heim beheizen soll. Es gibt vier verschiedene Wärmequellen (Luft, Wasser, Erde und Sonnenstrahlung), die sich für den Einsatz einer Wärmepumpe eignen. „Wir haben uns für die Geothermie (Erdwärme) entschieden“, so die Eheleute.
Bei diesem System werden Erdbohrungen bis zu einer Tiefe von hundert Metern durchgeführt. Die nötige Tiefe wird zuvor über die ermittelte Heizlast des Gebäudes berechnet. Schließlich wird die aus dem Erdreich gewonnene Wärme zum Heizen und zur Warmwassererzeugung genutzt. „Bei uns wurden zwei Löcher mit einem Durchmesser von jeweils 15 Zentimetern bis zu 60 Meter tief ins Erdreich gebohrt“, sagt Jürgen Gies.
Wenn man bedenkt, dass alleine jeder gebohrte Meter einen Kostenpunkt von 35 Euro netto ausmacht, erschrickt man zunächst. Auch die beiden Wärmepumpen im Keller des Gebäudes, mit denen das Einfamilienhaus beheizt wird, waren teurer als die konventionellen Öl- bzw. Gasheizanlagen. „Und die besondere Wärmedämmung des Gebäudes muss man auch noch in die Rechnung mit einbringen“, so Jürgen Gies.
Positiv ist jedoch: Eine Wärmepumpenheizanlage läuft wartungsfrei und bringt keine laufenden Kosten mit sich. Bereits nach acht bis zehn Jahren sollen sich die Kosten amortisiert haben. In den dreieinhalb Jahren, die die Anlage der Familie Gies läuft, habe es keinerlei Zwischenfälle gegeben, sagt Jürgen Gies. „Wir haben konstante 20 bis 24 Grad Celsius in unserem Haus.“ Und das Beste: „Im Sommer funktioniert die Anlage wie eine Art Kühlschrank. Wir haben es auch bei heißen Außentemperaturen angenehm kühl.“