Wohin mit dem Auto? Aktuell ist es nicht so einfach, in Lohr Parkplätze zu finden: Auf der Mainlände läuft der Aufbau für die 77. Spessartfestwoche, an der Jahnstraße fallen die Parkplätze im Rahmen des Umbaus weg. Bürgermeister Mario Paul verwies auf Anfrage unserer Redaktion auf freie Park-Kapazitäten und sprach von Sachzwängen, die dazu führten, dass zeitgleich Stellflächen wegfallen.
Auch entlang der Fahrgasse kann wegen der Bauarbeiten der Stadtwerke derzeit nicht geparkt werden. Als weitere Beeinträchtigung für Autofahrer kommt hinzu, dass die Ampelanlage an der Westtangente zum Schafhof umgerüstet wird. In einem Jahr wird sich die Lage noch verschlimmern, denn dann steht zur Festwochenzeit auch das Altstadtparkhaus unter dem Schlossplatz nicht zur Verfügung, das ab Februar 2025 generalsaniert wird.
Investitionsstau nach und nach abarbeiten
Der Stadt Lohr sei bewusst, dass es aktuell aufgrund mehrerer Baustellen im Stadtgebiet zu Beeinträchtigungen für den Autoverkehr komme, erklärte Bürgermeister Paul. Nach mehreren Jahren der Haushaltskonsolidierung habe Lohr nun damit begonnen, den aufgelaufenen Investitionsstau nach und nach abzuarbeiten. Das sei dringend erforderlich. Daneben würden Maßnahmen des Verkehrsentwicklungsplans umgesetzt. Das habe der Stadtrat im Rahmen der Haushaltsberatungen beschlossen.
Parkplätze stehen nach Pauls Worten auch in diesem Jahr während der Festwoche an der Stadthalle beziehungsweise am Freibad und in der Tiefgarage zur Verfügung. Sie seien allerdings nicht gebührenfrei. Auch südlich des Bootshafens seien wieder 360 Ausweichparkplätze während und gerade auch für die Spessartfestwoche ausgewiesen.
Am Westtangentenparkplatz sei ebenfalls kostenfreies Parken möglich. Die Mainlände wird laut Paul erst ab Montag, 22. Juli, komplett gesperrt. Momentan könne auf dem nördlichen Teil noch geparkt werden. Der Wegfall der Parkplätze an der Jahnstraße komme dem Radverkehr im Rahmen des Radwegeneubaues zugute. Dieser Wegfall an Parkplatzflächen sei im Verkehrsentwicklungskonzept gutachterlich empfohlen und durch den Stadtrat beschlossen worden. Die Baustelle schreite sukzessive voran.
Platz für Radfahrer schaffen
Platz für Radfahrer zu schaffen, könne zuweilen Auswirkungen auf Verkehrsflächen des ruhenden und des fließenden Verkehrs haben, das sei nie ganz auszuschließen, so der Bürgermeister. Verkehrswende bedeute insoweit auch "eine Priorisierung des innerstädtischen Radverkehrs gegenüber dem motorisierten Individualverkehr".
Der Wasser- und Kanalleitungsbau der Stadtwerke Lohr in der Fahrgasse sei erforderlich, um den Investitionsstau nach und nach abzubauen. Da die Leitungen im Regelfall in den Straßen liegen, sei es unumgänglich, diese während größerer Maßnahmen ganz zu sperren.
Die Parkplätze im Altstadtparkhaus fielen erst nächstes Jahr weg. Das sei ist erforderlich, um das Gebäude langfristig nutzbar zu halten. "Wir führen bereits Gespräche für Alternativen des Parkens", betonte Paul und nannte die Stadthalle für eine gewisse Anzahl an Dauerparkern. Das müsse allerdings erst noch rechtlich genehmigt werden.
An der Ampelanlage Schafhofweg werde lediglich ein Komponententausch vorgenommen. Die erforderlichen Teile hätten lange Lieferzeiten. Deshalb sei eine frühere oder gar kurzfristige Modernisierung nicht möglich gewesen. Da ein Komponentenausfall drohe, sei eine Verschiebung des Komponententauschs nicht zu verantworten.
"Unsere Bürgerinnen und Bürger können sich sicher sein, dass alle städtischen Straßenbauprojekte untereinander, so gut es geht, koordiniert werden", versicherte Mario Paul. Aber es gebe Sachzwänge für die eine oder andere Maßnahme, die Änderungen im Zeitplan nicht zuließen.