Wie bestellt erschien das Wetter zum zwölften Gemündener Wandertag. So nutzten 52 Bürger das städtische Angebot, wobei sich unterwegs Wanderfreunde hinzugesellten bzw. auch verabschiedeten. Um 11 Uhr ging es am Startpunkt Lindenwiese los, und um 15 Uhr war das Ziel, das Weinfest in Adelsberg, nach etwa zwölf Kilometern und einer Rast bei Reichenbuch erreicht.
In schönstem Sonnenschein, der den Wanderfreunden bis zum Schluss blieb, hatte Bürgermeister Jürgen Lippert die Gruppe am Treppenturm begrüßt. Danach übernahm Elisabeth Schinzel die Führung, die sich eine Strecke mit einigen Haken überlegt hatte, um die Tour sowohl abwechslungsreich als auch lang genug zu gestalten.
Drei Stunden Gehzeit
Drei Stunden Gehzeit hatte sie anvisiert. Dabei blieb das Tempo nach dem gemütlichen Anstieg den Mühltorberg hoch moderat, sodass auch weniger routinierte Wandersleute Schritt hielten. Wo sich unterwegs nach längerer Zeit ein schmaler Weg wieder weitete, ließ die Spitze der Gruppe das Ende wieder aufschließen.
Die ein oder andere Information gab Elisabeth Schinzel unterwegs, etwa zum (nicht mehr existenten) „Teufelsbrücklein“ über einen Einschnitt am Berg vor Schönau oder dem dann folgenden „Teufelsloch“. Dabei handelt es ich um einen halbhohen, akkurat gemauerten Stollen, dessen einstige Funktion heute nicht mehr eindeutig klar sei, wie die Führerin erzählte: ein Bierkeller der Schönauer, wie manche meinen, oder ein Keller zum Lagern von Eisblöcken, die im Winter in der Schlucht nebenan zu gewinnen und später im Jahr zur Nutzung in Kühlkammern zu verwenden waren?
Schmalz und Apfelsaft
Nachdem es zunächst mehr oder weniger stetig bergan gegangen war, wurde die Rast an einer Jagdhütte bei Reichenbuch gern angenommen. Dort lud Bürgermeister Lippert, ehe er sich mit seiner Frau Annette zum nächsten Sonntagstermin verabschiedete, die Wanderer zu einem Imbiss ein: „Das kann sich die Stadt grad noch leisten.“ Beifall. Brote mit Griebenschmalz und Gerupftem sowie Käsekuchen, dazu Wasser und Apfelsaft hielten Doris Betz, Jasna Blaic und Edith Michelbach-Schulz vom Stadtmarketingverein „Gemünden aktiv“ bereit.
Solchermaßen gestärkt und nunmehr auf fast ebenem Weg und schließlich bergab folgte die zweite Etappe. Am Ziel, dem Weinfest in der Adelsberger Adolphsbühlhalle, waren die Wanderer aus Gemünden die ersten Gäste. Wer wollte, konnte das Angebot von Elisabeth Schinzel annehmen, nach einer Stunde Aufenthalt mit ihr nach Gemünden heimzulaufen, diesmal auf dem direkten Weg.