zurück
Krommenthal
Wo das Tretbecken ein Tretbach ist
An der Wassertretanlage bei Krommenthal kann man sich im kühlen Wasser des Aubachs erfrischen. 
Foto: Johannes Ungemach | An der Wassertretanlage bei Krommenthal kann man sich im kühlen Wasser des Aubachs erfrischen. 
Bearbeitet von Johannes Ungemach
 |  aktualisiert: 17.09.2022 02:38 Uhr

Von Menschenhand gestaltete Kneipp-Anlagen wirken mitunter etwas steril. Meist sind sie in Beton gefasst und haben einen begrenzten Wasserzulauf. Es soll Zeitgenossen geben, die solche gedachten Anlagen meiden, weil sich nach ihrem Geschmack zu viele Füße in zu geringer Wassermenge tummeln. Bei der Wassertretanlage nahe dem Wiesthaler Ortsteil Krommenthal sind derlei Bedenken unbegründet. Denn die Wassertretanlage im Wiesengrund ist genau genommen ein Wassertretbach. Schwingt sie sich doch in einem Bogen durch den Aubach.

Wer hier kneippen will, kann das nasse Vergnügen je nach Wasserstand und Sandablagerung im vorbeifließenden Gewässer gleich bis zum Ganzkörperabtauchen ausweiten. Der aus Spessartquellen gespeiste Aubach bietet dabei auch im wärmsten Sommer erfrischend kühle Wassertemperaturen.

Naturnähe statt technische Nüchternheit könnte das Motto der Krommenthaler Tretanlage sein. Der Boden ist belegt mit großen Sandsteinplatten. Am Rand laden wuchtige Quader aus dem gleichen Material ein, beim Sitzen die Füße ins Wasser zu strecken. Kneipp-Gänger finden an stabilen, von Sandsteinpfosten getragenen Holzstangen Halt.

Erlen und Eichen

Große Erlen und Eichen säumen die Anlage beziehungsweise den Bach. Sie Sorgen für Schatten. An der Sitzgruppe ist Platz für eine Brotzeit. Auf den umliegenden Wiesen lassen sich Decken und Handtücher ausbreiten.

Wie ein Besuch an einem heißen Sommertag zeigt, ist die Krommenthaler Wassertretanlage viel mehr als nur eine solche. Drei Generationen einer Familie vergnügen sich dort im Nass. Mit dem Kescher wird nach kuriosen Steinen gefahndet. Vielleicht geht sogar mal ein kleiner Fisch ins Netz. Beim Wasserball-Spiel heißt es allerdings aufgepasst. Denn anders als im Planschbecken nimmt hier die Strömung den Ball und sonstige schwimmfähige Utensilien mit, wenn man sie zu lange aus den Augen lässt.

Der neue Natur-Erlebnispfad Wiesthal führt direkt am Wassertretbecken vorbei. 
Foto: Johannes Ungemach | Der neue Natur-Erlebnispfad Wiesthal führt direkt am Wassertretbecken vorbei. 

Freilich ist die Strömung des Aubachs zumindest zur typischen Wassertret-Zeit meist alles andere als reißend. Im Winterhalbjahr oder nach starken Regenfällen kann das deutlich anders aussehen. Dann verbietet sich der Gang durchs Wasser. Kleinkinder, die nicht sicher stehen und gehen können, sollten auch bei geringer Wassermenge keinesfalls unbeaufsichtigt gelassen werden.

Projekt der Flurbereinigung

Die Strömung des Bachs sorgt auch dafür, dass das Umfeld der Krommenthaler Wassertretanlage immer wieder anders aussieht. Zumindest im Wasser. Hochwasser gestaltet das Bachbett um, türmt hier weichere Sandberge auf, trägt dort welche ab und gräbt zum Abtauchen einladende Kuhlen.

Entstanden ist die Tretanlage nach Aussage des stellvertretenden Wiesthaler Bürgermeisters Achim Thomas im Jahre 2014. Sie war das Abschlussprojekt der Flurbereinigung in Krommenthal. Im Frühjahr oder nach Hochwasser müsse die Anlage jedes Jahr von Schwemmsand gereinigt werden, schildert Thomas. Das erledigten die Gemeindearbeiter oder auch die örtliche Jugendfeuerwehr. Das Tretbecken sei ein Treffpunkt für Jung und Alt und gut frequentiert. Sehr froh sei die Gemeinde darüber, dass es bislang keine Probleme mit Vandalismus gegeben habe, berichtet Thomas.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Krommenthal
Beton
Füße
Ortsteil
Zeitgenossen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top