In bester Laune zeigten sich am Samstagabend bei der Prunksitzung des Rienecker Fasenachtskomitees sowohl die vielen Mitwirkenden, als auch die im voll besetzten Saal des Bürgerzentrums mitfeiernden Besucher und Ehrengäste.
Von der Magie aus Tausendundeiner Nacht, den ganz lustigen „trauernden“ Stadtperlen, einigen witzigen Schulbuben, von „Römern“ bis zu Knalleffekten beim Schautanz und lustigen Schunkelrunden: Die Göikel wussten wieder, wie man für fast sechs Stunden Humor, Gesang, Tanz und Spaß sorgen kann.
Den Abend eröffnete die Sitzungspräsidentin Karin Ullrich, die in ihrer Premiere sicher, witzig, zügig und mit Elan durch das Programm führte und bewies, dass sie viel vom Vater, dem legendären früheren Sitzungspräsidenten Toni Wiesenfelder, geerbt hat.
Mit dem Einmarsch von Elferrat, Garde und dem Prinzenpaar Thomas II. und Katrin I. füllte sich die Bühne, und das Prinzenpaar stellte sich mit einem kleinen gespielten Sketch rund um den „Segen“ des Handygebrauchs dem Publikum vor. So richtig in Stimmung kam der Saal dann mit dem Schautanz der Jugendgarde 1, die sich der „Müllprobleme“ als Motto annahm und mit originellen Ideen gepaart mit tänzerischem Können begeistern konnte.
Als echtes Kontrastprogramm folgte dann der Auftritt der „Rhön-Kosaken“, der „Rhönis“ aus Burgsinn: Teils in langen Unterhosen, den „Rhönbumbern“, teils in fast schon historischen Hosen und Joppen vom Dachboden machten sie ihre Witze über ihre Arzt- und Apothekenbesuche, erzählten und sangen von den Gebrechen und besonders Krankheiten der älteren Leut, und vor allem: „Früher war halt alles viel leichter: besonders auch wir!“
Von ihrem Weg vom „Autohausjob bis zur Medienfrau des RFK“ konnte dann Hanna Lind in ihrem Vortrag erzählen. Dabei bezog sie gekonnt das Publikum ein und forderte sogar das Prinzenpaar in humoriger Form zum „Stimmungstest“ auf. Auch den Prinz brachte sie erst so recht „in die rechte Göikel-Form“.
Ein Augenschmaus war der Schautanz der Kindergarde: Mit ihrem Tanz aus Tausendundeiner Nacht versetzte sie den Saal in Begeisterung.
Dem Bunten folgte das Schwarze: Die „Stadtperlen“ kamen bedächtig als zunächst trauernde Witwen durch den Saal, doch spätestens mit dem ersten Lied „Wieder mal – sind wir zu haben“ zeigten sie ihr verschmitztes Gesicht als lustige Witwen, die dann auch noch bekannten: „Wer unsere Männer kannte, der weiß, das ist kein Grund zum Traurigsein!“
Mit der „Königsdisziplin“ des fasenachtlichen Tanzsports, dem Gardetanz der Jugendgarde 2, schloss der erste Teil. Zu einem „kleinen Finale“ kamen nochmals alle Kinder- und Jugendtänzerinnen auf die Bühne.
Aus dem Publikum kommend und mit einigen Witzen passend zum nächsten Vortrag eröffnete die Sitzungspräsidentin den zweiten Teil des Abends. Auf der Bühne warteten schon die Fasenachtsvögel als „Schulbuben“, wo Lehrer Jupp seine Schüler lustige Fragen und Geschichtchen vortragen ließ, natürlich rund um den Schulalltag und die Lehrer. Mit Liedern vom Fiderallala und Widewidewidbummbumm zeigten sie auch ihre gesanglichen Fähigkeiten. Sogar ein Feueralarm in der Klasse musste zwischendurch durch den „Löwenwirt“ gelöscht werden.
Als Hoeneß noch im Knast saß
Die Affäre von „Hoeneß im Knast“ nahm sich Björn Vogt in seinem ersten Soloauftritt beim RFK in der Bütt zum Thema. Seine Münchner Botschaften sorgten für viele Lacher.
Inzwischen einer der Höhepunkte jeder Sitzung: die „Schrumpelgarde“ – gestandene Frauen im besten Alter zeigen immer wieder mit tollen Tänzen, was sie noch so drauf haben. Diesmal brachten sie dies mit einer Revue aus den vergangenen zehn Jahren zum Ausdruck als „Zeitreise durch 5 Jahrzehnte“. Die witzige Einstimmung auf diese Schau war Sache von der „Bawett und der Kätt“, die sich dann entblätterten und sich in die Tanzformationen einreihten.
Genauso humorvoll war der Vortrag der „Fränkischen Rentner“ Andy, Sven und Fabian, die sich auf lustigste Weise mit ihren Brillen-, Toupet- oder Saunaproblemen herumschlugen. Ganz toll war auch ihre mit Videosequenzen unterlegte Schau zum Lied „Knockin' on heaven's door“.
Das Männerballett rockte die Bühne als „Römer und Gladiatoren“, die mit allerlei Possen tänzerisch ihrem Kaiser Nero imponieren wollten – eine weitere Glanznummer aus der Geschichte der Männerballette im RFK. Das wurde auch der imposante Schautanz der Prinzengarde nach dem Motto „Wenn ich einmal groß bin!“, ein würdiger Abschluss der tänzerischen Leckerbissen des Abends und gemeinsam mit dem großen Finale auch eine Abrundung einer tollen Prunksitzung.
Am Samstag wird es dann zum zweiten Mal nochmals ab 19.11 Uhr in Rieneck heißen: Bühne frei der Narretei!
ONLINE-TIPP
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