Den größten Teil der jüngsten Obersinner Marktgemeinderatssitzung nahm die Vorstellung der Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage in Obersinn durch die Firma Trianel aus Aachen in Anspruch. Ingenieurin Julia Lutz als Beauftragte der Standortentwicklung Solar des Unternehmens informierte das Gremium über die Möglichkeiten, Bedingungen und Vorteile eines solchen Vorhabens.
Die Firma Trianel ist ein Unternehmen mit mehr als 50 Stadtwerken als Gesellschaftern und beabsichtigt, mit Grundstückseigentümern und der Kommune einen Solarpark umzusetzen. Neben Einnahmemöglichkeiten für die Gemeinde, Anwohner und Grundstückseigentümer ist auch der Umweltschutz durch die Vermeidung großer Mengen an CO₂ ein wichtiger Aspekt. Man profitiert hier von einem großen Erfahrungsschatz des Unternehmens, da bereits zahlreiche Projekte durchgeführt wurden, bei welchen inzwischen Strom produziert wird. Weitere Maßnahmen sind derzeit in der Ausführung.
Rund 37.000 Haushalte können versorgt werden
Als vergleichbares Projekt wird ein Solarpark "Bitburger Land" angeführt. Hier wurden in einer Bauzeit von sechs bis zwölf Monaten acht Solarparks mit einer Leitung von 80 MWp auf einer Fläche von ca. 70 Hektar errichtet. Die auf eine Betriebsdauer von mindestens 30 Jahren konzipierte Anlage produziert jährlich 109 Millionen kWh Strom, womit rund 37.000 Haushalte versorgt werden könnten. Für den Einsatz von Solarenergie gegenüber anderen Stromerzeugungsarten spricht neben dem Klimaschutz auch das Entgegensteuern der Energieknappheit und die Wertschöpfung in der Region durch die Produktion vor Ort.
Solarparks müssen auch keinen Schandfleck in der Natur darstellen. Durch eine angemessene Begrünung und eine Bauform, mit der die Nutzung von Tierhaltern und Landwirten weiterhin ermöglicht wird, sind kaum Einschränkungen zu erwarten. Es sprachen zudem auch finanzielle Aspekte für eine Errichtung. So kann die Kommune neben zu erwartenden Gewerbesteuereinnahmen auch mit Direktzahlungen gemäß EEG rechnen.
Ein finanzielles Risiko für die Gemeinde besteht hierbei nicht, da die gesamten Kosten durch den Vorhabensträger getragen werden. Auch Anwohner und Bürger können vom Betrieb direkt profitieren, indem sich diese entsprechend beteiligen. Bei vergleichbaren Projekten konnten sich die Bürger mit einer Mindestbeteiligung von 500 Euro einkaufen und eine marktübliche Verzinsung von vier Prozent erhalten.
Feuerrädchen ist nicht mehr wegzudenken
Das weit über die Region bekannte Feuerrädchen der Obersinner Jugend ist aus dem Sinngrund nicht mehr wegzudenken. Die seit vielen Jahren ununterbrochen gepflegte Tradition ist einmalig. Deshalb will man versuchen, das Feuerrädchen bei der Unesco-Kommission als immaterielles Kulturerbe eintragen zu lassen. Das Gremium votiert einstimmig für die Beauftragung von Marktgemeinderat Rudolf Dill zur entsprechenden Antragstellung.
Ein weiterer, für die Region bedeutsamer Punkt war die Frage, ob man auch im nächsten Jahr wieder ein Schachblumenfest durchführen möchte. Die Vorsitzende teilt mit, dass dies nur möglich sei, wenn sie auch bereits in der Vorbereitungsphase auf die Unterstützung des Marktgemeinderates zählen könnte. Das Gremium möchte das Fest erneut, wenn auch mit einigen Veränderungen und Anpassungen, im Jahr 2025 wieder veranstalten. Die Planungen sollen bereits im Oktober beginnen.
Richtigstellung aus der vorherigen Sitzung zur E-Ladesäule
Im Sitzungsbericht der vorherigen Ratssitzung wurde berichtet, dass sich das Gremium für eine Antragsstellung zur Errichtung einer E-Ladesäule ausgesprochen habe. Dies war jedoch nicht der Fall. Aufgrund kommunalrechtlicher Vorschriften muss ein Beschluss immer positiv formuliert werden. Aufgrund des Abstimmungsergebnisses mit mehr Gegenstimmen gilt dieser jedoch als abgelehnt. Das Gremium sprach sich somit gegen eine Antragstellung aus.