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Lohr
Wird das Tourismus-Rekordjahr 2019 in Lohr übertroffen?
Aushängeschild: Die Touristinformation schaut laut Leiter Jürgen Goldbach, dass Schneewittchen immer in Lohr präsent ist.
Foto: Thomas Josef Möhler | Aushängeschild: Die Touristinformation schaut laut Leiter Jürgen Goldbach, dass Schneewittchen immer in Lohr präsent ist.
Bearbeitet von Thomas Josef Möhler
 |  aktualisiert: 26.11.2023 02:53 Uhr

Das Tourismusgeschäft in Lohr hat 2022 fast wieder das Niveau der Zeit vor der Corona-Pandemie erreicht. Das hat Jürgen Goldbach, der Leiter der Touristinformation, am Montag in der Hauptversammlung des Verkehrsvereins im Gasthaus Schönbrunnen berichtet. Im zu Ende gehenden Jahr könnte nach seinen Angaben das Rekordjahr 2019 mit rund 91.000 Übernachtungen übertroffen werden.

"Wir sind nach Corona wieder in die Bahn gekommen", sagte Margitta Gottschalk, die Vorsitzende des Verkehrsvereins, in dem sich die Zimmervermieter zusammengeschlossen haben. Das sei schwer gewesen, "aber wir haben es gepackt". Laut Gottschalk hat der Verein derzeit 71 Mitglieder, fünf Austritten stünden fünf Eintritte seit der letzten Hauptversammlung gegenüber.

In ihrem Kassenbericht für 2022 musste Bettina Merz ein Minus von rund 4700 Euro ausweisen. "Für unseren kleinen Verein ist das sehr viel", meinte Gottschalk. Nach Goldbachs Angaben rührt das Defizit daher, dass das Personal der Touristinfo, das teilweise vom Verein finanziert wird, aus der Kurzarbeit der Coronazeit in den Normalbetrieb zurückkehrte, ohne dass die Einnahmen im gleichen Maße anstiegen.

Sattes Plus bei Übernachtungen

Er habe "fast nur gute Nachrichten im Gepäck", erklärte Goldbach zu seinem Saisonbericht 2022. Die Zahl der Übernachtungen sei um 16 Prozent auf 87.328 gestiegen, die Zahl der Gästeankünfte um knapp 21 Prozent auf 35.491. Damit liege man im Kreis weiter auf dem ersten Platz. Rätselhaft sei der Rückgang der Übernachtungen in Wohnmobilen um fast 45 Prozent auf 3434.

Die Aufenthaltsdauer sei mit durchschnittlich 2,5 Tagen konstant geblieben. Die angebotenen gewerblichen Betten seien um 25 auf 481 zurückgegangen. Die Touristinformation habe im vorigen Jahr ein unverändert hohes Besucheraufkommen erlebt.

Die Zahl der Stadtführungen habe sich nach dem Einbruch in der Pandemie wieder erholt. Laut Goldbach stieg sie von 236 auf 402. 2023 deute sich eine noch höhere Zahl an. Die Zahl der Teilnehmer an den Stadtführungen bezifferte er auf 7347 nach nur 3910 im Jahr 2021.

Die Zahlen für 2023, die Goldbach bis inklusive September vorliegen, sind nach seinen Worten "noch ein Stückchen besser als 2022". So seien 70.559 Übernachtungen (ein Plus von 15,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) und 29.240 Ankünfte (5,9 Prozent mehr) in den ersten neun Monaten registriert worden. Die Zahl der Übernachtungen in Wohnmobilen sei um 70,3 Prozent auf 4684 nach oben geschossen.

Autobahnschilder zum Sprechen bringen

Die Schlussfolgerung des Touristinfo-Leiters: "Es sieht sehr gut aus für dieses Jahr." Er hoffe, dass das Niveau des Rekordjahres 2019 erreicht oder sogar übertroffen werde. Zusammen mit der Volkshochschule seien elf neue Stadtführer ausgebildet worden. Der eine oder andere von ihnen denke über neue Kostümführungen nach.

Die Touristinfo beteiligt sich nach Goldbachs Angaben an der sogenannten Signseeing-App, die seit Juli online ist. Sie bringe die braunen Tourismushinweisschilder auf der Autobahn sozusagen zum Sprechen. Fahre man an einem Schild für Lohr vorbei, könne man eine zweiminütige Geschichte hören und hinterlegte Informationen abfragen.

Die Touristinfo ist nach Goldbachs Worten immer bemüht, dass Schneewittchen in Lohr präsent ist. Nachdem das Wetter 2022 einen Strich durch die Rechnung gemacht habe, habe es dieses Jahr endlich wieder ein Schneewittchenfest in der Anlage gegeben. Es sei ein Riesenerfolg gewesen, mit dem man nie gerechnet habe: "Nach zweieinhalb Stunden hatten wir keine Bratwürste mehr."

2024 soll es ein noch größeres Schneewittchenfest geben

Katja Bundschuh vom Arbeitskreis Schneewittchen kündigte für 2024 ein noch größeres Fest an. "Wir verdienen an dem Fest nichts", betonte sie. In diesem Jahr sei der Erlös an den Weihnachtsmarktverein gegangen. Gesucht würden weitere freiwillige Helferinnen und Helfer.

Die Zahl der Schneewittchenauftritte stieg laut Goldbach voriges Jahr auf 84, hat die Zahl vor Corona (2019: 112) aber noch nicht erreicht. Nach zwei Castingrunden gebe es wieder genügend Schneewittchen-Darstellerinnen, um alle Veranstaltungen bedienen zu können.

Dritte Bürgermeisterin Ruth Steger bezeichnete Margitta Gottschalk als "Urgestein des Verkehrsvereins". Der Verein sei ein ganz wichtiger Teil Lohrs. Sie hoffe auf weitere Aktivitäten. Als neue Stadtteilvertreterinnen des Vereins wurden Beate Fillinger für Sendelbach und Gabriele Riedmann für Steinbach gewählt.

 
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