Nicole Weierich arbeitet seit 1999 als Lehrerin, seit 2004 unterrichtet sie am Franz-Ludwig-von-Erthal Gymnasium. Dort hat die Lohrerin 1988 selbst Abitur gemacht. Die Oberstudienrätin lehrt die Fächer Deutsch und Französisch. Im Gespräch berichtet sie über ihre Erfahrungen mit dem Online-Unterricht.
Das wird von meinen Kollegen sehr unterschiedlich gehandhabt. Es gibt Kollegen, die halten keinen Online-Unterricht oder nur wenige Stunden. Viele dagegen halten zwei Drittel ihrer Stunden online. Für die zwölfte Klasse fahre ich zur Zeit für den Präsenzunterricht in die Schule. Meinen Online-Unterricht halte ich dann direkt von dort aus. Das ist schon stressig. Bis auf zwei Schulstunden unterrichte ich alles online.
Ich finde es sehr wichtig, einen persönlichen Kontakt zu halten. Das gibt Lehrern und Schülern mehr Struktur und hat mehr mit Echtzeit-Unterricht zu tun. Generell ist das natürlich ein schwieriges Thema. Durch Partnerarbeit versuche ich, den Kontakt unter den Kindern zu fördern. Ein Abschluss meiner Schulstunde ist das gemeinsame Bemalen der virtuellen Tafel.
Wir Lehrkräfte müssen uns vorab gut abstimmen. In der sechsten Klasse gibt es zum Beispiel vier Sprachgruppen für Latein und Französisch, aber nur drei digitale Klassenzimmer. Teilweise sind die Möglichkeiten auf manchen Plattformen eingeschränkt, sodass beispielsweise keine Hörtexte integriert werden können. Manchmal dauert alles länger, und immer wieder müssen technische Probleme gelöst werden. Aber wir versuchen, das Beste daraus zu machen. Mir ist auch aufgefallen, dass die Ausstattung der Kinder im Vergleich zum Frühjahr perfekt ist, ich habe keinen Schüler mehr ohne Mikrofon.