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Lohr
"Wir sind beide traurig"
Helge-Katrin und David Macgregor in ihrer Wohnung im Aloysianum in Lohr.
Foto: Monika Büdel | Helge-Katrin und David Macgregor in ihrer Wohnung im Aloysianum in Lohr.
Bearbeitet von Monika Büdel
 |  aktualisiert: 27.01.2019 02:24 Uhr

Vor 55 Jahren haben Macgregors geheiratet; die Deutsche Helge-Katrin und der Schotte David. Bis Dezember 2016 lebten sie in Hamshire südlich von London.

Der Umzug nach Lohr ins Aloysianum hing nicht vom Ausgang des Brexit-Referendums ab. Vor allem ihren Mann (89) habe es in die Nähe des Sohnes gezogen, der in Trennfeld wohnt, sagt Helge-Katrin Macgregor (78). Sie selbst wäre gerne in England geblieben.

Ablehnung des Brexit erwartet

"Wir sind beide traurig", sagt sie über den Brexit. Ihr Mann hat keine Idee, wie es weitergehen könnte. "Ich bin besorgt", sagt er. Er fragt sich, wie es mit der Krankenversicherung für ihn geregelt wird. Innerhalb der EU gebe es ein Abkommen, dass die Kosten erstattet werden.

Helge-Katrin Macgregor ist erstaunt, mit wie viel Unehrlichkeit und Propaganda das Volk beeinflusst worden sei. Das Referendum sei anders ausgegangen, als sie erwartet hatte. Sie findet es Ausländern und besonders Europäern gegenüber hässlich. Ihrer Meinung nach hätte Theresa May andere Parteien mit einschalten müssen. Das größte Problem sei Irland.

An ihrer Staatsbürgerschaft werden sie wahrscheinlich nichts ändern: Ihr Mann aufgrund seines Alters nicht und sie nicht, weil sie ihre deutsche Staatsbürgerschaft behalten habe. Die doppelte Staatsbürgerschaft lehnt sie ab: "Man kann nur auf einer Hochzeit tanzen."

David Macgregor erinnert sich an den Abend des Referendums: Er sei zu Bett gegangen in der Gewissheit, dass der Brexit abgelehnt wird. Am nächsten Morgen habe er es nicht fassen können, dass die Mehrheit für den Austritt aus der EU gestimmt hat.

Seine Frau sagt, dass viel passieren könne, Verspätungen in den Häfen Dover und Ostende wegen des Zolls zum Beispiel. Sie fragt sich, wie das Thema Visum gelöst wird, was aus Erasmus, dem Förderprogramm von Auslandsaufenthalten an Universitäten wird.

Über Brief an Briten gefreut

Gefreut hat sich das britisch-deutsche Paar über den Brief, den unter anderem die Parteivorsitzenden von CDU, SPD und Grünen sowie Chefs großer Unternehmen und Gewerkschaftsführer Reiner Hoffmann unterzeichnet haben.

In dem Schreiben an die britische Zeitung The Times werben die Verfasser um die Briten mit den Worten, dass sie in der EU vermisst würden.

 
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