Der Winzerverein hat vier neue Ehrenmitglieder. Beim Jubiläumsabend zum 70-jährigen Bestehen in der Karolinger-Halle ehrte Vorsitzender Konrad Gold erst Albin Breidenbach und Alban Ehrenfels für 50 Jahre sowie Werner Ehrenfels und Hugo Gold für 45 Jahre im Verein, um gleich im Anschluss ihre Ernennung zu Ehrenmitgliedern bekanntzugeben. Über die langjährige Mitgliedschaft hinaus war Hugo Gold 20 Jahre Schriftführer im Vorstand.
Auch die meisten der für 40 Jahre Mitgliedschaft Geehrten engagierten sich besonders für den Verein. Armin Fromm war 17 Jahre der Erste Vorsitzende, krönte 1988 Elisabeth Fromm als erste Weinprinzessin des Ortes, wirkte zudem als Zweiter Vorsitzender und 20 Jahre als GWF-Vertreter. Erhard Köhler verfasste über die Vorstandsarbeit hinaus die Chronik zum 50-jährigen Bestehen. Alois Zorn war fast 20 Jahre lang Kassierer. Die einzige geehrte Frau, Maria Kübert, ist seit 40 Jahren im Winzerverein.
Von den Geehrten für 35 Jahre sind Heinrich Kübert und Gerhard Heßdörfer seit einigen Jahren im Vorstand. Konrad Gold lenkt den Verein seit 14 Jahren und Ulrich Kübert ist derzeit Zweiter Vorsitzender. Franz Kohlmann war 20 Jahre im Vorstand sowie lange GWF-Vertreter, auch Albin Keller gehörte über Jahre zum Vorstand. Geehrt wurden zudem Helmut Köhler, Stefan Kübert, Helmuth Scheblein und Pius Kübert. Für 30 Jahre Vereinstreue wurden Philipp Kühler und Johannes Fromm geehrt, der ebenfalls schon im Vorstand tätig war.
Zum Beginn des Ehrenabends trug die amtierende Karlburger Weinprinzessin, Loriane Hock, Auszüge aus der Chronik vor. Weinbau gibt es in Karlburg schon viel länger als 70 Jahre, Anlass für die Gründung mit Erwin Kohlmann als erstem Vorsitzenden war jedoch, dass es nach dem Zweiten Weltkrieg wieder "richtig" losging. Damals sollen 20 Winzerfamilien Heckenwirtschaften im Ort betrieben haben, heute sind es noch zwei. Wichtige Themen der ersten Jahre waren bessere Qualität, mehr Ertrag und die Vermarktung über die Winzergenossenschaft Stetten. Deren Nachfolger, der GWF (Gebiebtswinzer Franken), halten die Karlburger Winzer bis heute die Treue.
Knapp 30 Jahre nach der Gründung begann 1987 mit Armin Fromm eine neue Ära. Zum 40-jährigen Bestehen wurden nicht nur die erste Weinprinzessin gekrönt, sondern auch das Vereinswappen kreiert und Küferblusen angeschafft. In den letzten Jahrzehnten spiegelt sich auch in den Karlburg der Strukturwandel im fränkischen Weinbau. Die um 1930 eingeführte Sorte "Müller-Thurgau" wich stellenweise anderen Weiß- und Rotweintrauben. Aktuelle Herausforderung ist der Klimawandel. Die tiefgründigen Karlburger Böden sind dafür gut gerüstet, auch im trockenen Sommer 2018 vertrockneten keine Trauben. Bevor sich die rund 130 Gäste den Imbiss schmecken ließen, zeigte eine Diashow die Vereinsgeschichte in Bildern.
Danach gratulierten die Gäste mit Grußworten. Landrat Thomas Schiebel sprach vom Wandel des Weines von einem Lebensmittel nach dem Krieg hin zu einem Genussmittel und gesellschaftlichen Event. Karlstadts Zweiter Bürgemeister Theo Dittmaier stellte fest, dass das lateinische Wort "vinum" für Wein auch für göttliches, himmlisches stehe.
GWF-Vorsitzender Andreas Höhn ging auf den Genossenschaftsgedanken und den Wandel im Weinbau ein. Als Geschenk lud er den Verein zu einem Abend in die GWF mit Führung und Weinprobe ein. "Wir sind stolz auf solche Vereine", machte Bruno Kohlmann als Vizepräsident des Fränkischen Weinbaus deutlich. Er überreichte ein Buch des Weinbauverbands. Im Namen der Ortsvereine gratulierte Peter Ehrenfels als Vorsitzender des Vereinsforums Karlburg.