Damit der Regionale Planungsverband für die Region Würzburg Vorranggebiete im Regionalplan für die Nutzung von Windenergie festlegen kann, soll auch die Marktgemeinde Thüngen potenzielle Flächen ermitteln, damit eine Grundlage für ein anschließendes, mehrstufiges Verfahren zur Auswahl der Flächen für Vorrang- und Vorbehaltsgebiete festgelegt werden kann. Diese Thematik wurde durch die "Windkümmerer" in der Gemeinderatsklausur im September vorgestellt. Infrage kämen die Potenzialfläche südwestlich von Thüngen (Richtung Retzbach), nordöstlich (gegen Stetten/Heßlar) und schließlich die südöstlich in Richtung Retzstadt. Hier stehen bereits mehrere Windkraftanlagen der Nachbargemeinde und zusätzlich zwei auf der Gemarkung Binsfeld. Diese Variante überzeugte die Marktgemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung, während sie die übrigen mehrheitlich ablehnten.
Muss die Erneuerung des Leitrechners für das Thüngener Wasserwerk wirklich so teuer sein? Ratsmitglied Sebastian Heidenfelder hinterfragte das Angebot der Energieversorgung Karlstadt (EVK) für einen neuen Leitrechner mit aktuellem Betriebssystem. Auch der Zweite Bürgermeister Wolfgang Heß sah deutlichen Informationsbedarf. Nachdem auch die beiden anwesenden EVK-Mitarbeiter nicht in der Lage waren, die Fragen vollständig zu beantworten, lehnte der Gemeinderat den Beschluss für einen Auftrag mit sechs Ja und sechs Nein-Stimmen ab. Damit wird die Sache vorerst zurückgestellt.
Enorme Kosten für den Leitrechner
Der Leitrechner im Wasserwerk überwacht die Arbeitsprozesse und leitet Störmeldungen an die EVK weiter. Das Gerät ist allerdings schon relativ alt und arbeitet mit dem Betriebssystem Windows 7, das vom Hersteller Microsoft nicht mehr aktualisiert wird. Eine neue Anlage soll laut EVK 17.800 Euro kosten, wobei die Hardware, die Software und die Einbindung mit eingeschlossen wären. Ungereimtheiten sahen die Räte auch bei Fragen der Anbindung. Während die EVK ein bestehendes direktes Kabel nach Karlstadt nutzen würde, weil das auch bei Stromausfall funktionieren würde, bevorzugte Heß die vorhandenen, ausreichend geschützten Telekomverbindungen. Für eine Wiedervorlage des Angebots sollen nun die Kosten genauer und transparenter aufgeschlüsselt werden.
In die Steuerung des Wasserwerks mussten zusätzliche Messsonden eingebaut werden, die den PH-Wert (Säurewert) des Abwassers überprüfen. Die EVK stellte dafür Kosten von 6800 Euro in Rechnung.
Auf Antrag erhält der Männergesangverein wie in den Vorjahren einen Kulturzuschuss von 700 Euro. Deutlich sprach sich der Rat gegen die Nutzung des Ausweichsportplatzes am Freizeitgelände als Reitplatz aus.