Die Firma Willy Kreutz GmbH & Co. KG in Steinfeld mit rund 90 Beschäftigten hat am vergangenen Montag Insolvenzantrag gestellt. Die Geschäftsführung informierte die Belegschaft am Dienstag über die schwierige Situation, berichtet die IG Metall Aschaffenburg. Wie die IGM auf Anfrage bestätigte, hat sich am Mittwoch der vorläufig bestellte Insolvenzverwalter Matthias Reinel (HWR Insolvenzverwaltung, Würzburg) der Belegschaft vorgestellt, um einen Ausblick über die weitere Vorgehensweise zu geben.
Die Beschäftigten erhalten von März bis Mai 2016 Insolvenzausfallgeld von der Arbeitsagentur Würzburg. Der Fortführung des Betriebes ist im Rahmen der vorläufigen Insolvenz sichergestellt.
Arbeitsplätze erhalten
Betriebsrat, IG Metall Aschaffenburg und Beschäftigte seien an einem Fortführungskonzept und der Zusammenarbeit mit dem Insolvenzverwalter interessiert, so Percy Scheidler, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Aschaffenburg. „Den Beschäftigten ist wichtig, ihren Arbeitsplatz zu erhalten und Besitzstände zu sichern“, so Scheidler.
Das Unternehmen wurde 1948 von Willy Kreutz als Entwicklungswerkstatt für Maschinenbau und Feinmechanik in Steinfeld gegründet. Seit ihrer Gründung beschäftigt sich die Firma mit der Massenherstellung von Kontaktteilen für die internationale Elektro- und Lichtindustrie, wofür man eigene Patente besitzt, und weltweit führender Hersteller ist. Doch die LED-Technik verdrängt die mit den Teilen bestückten Neonröhren zunehmend.
In den vergangenen Jahren wurde auch die Automobilindustrie zum Kunden. Erst im Jahr 2014 hatte das Unternehmen in neue CNC-Kurzdrehmaschinen am Standort Steinfeld investiert, um die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie auszubauen. Im Frühjahr 2007 wurde mit der Willy Kreutz SRL ein Zweigbetrieb in der rumänischen Stadt Timisoara gegründet.