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LOHR/HAMMELBURG
Wildfleisch ist unbedenklich
jun
 |  aktualisiert: 20.04.2015 17:47 Uhr

Unterfranken ist Wildschweinland. Immer wieder jedoch sorgen Berichte über radioaktive Belastungen bei Wildschweinfleisch für Verwirrung um den Genuss aus heimischen Wäldern. Während in Teilen Südbayerns auch knapp 30 Jahre nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl die bei Wildfleisch gemessene radioaktive Belastung mitunter tatsächlich über den Grenzwerten liegt, ist dies in Unterfranken nicht der Fall. Darauf weist Adolf Herr, der Leiter des Forstbetriebs Hammelburg der Bayerischen Staatsforsten hin.

Das Fleisch von Wildtieren aus hiesigen Wäldern sei gesund, fettarm und reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Seine Herkunft direkt aus der Natur gebe ihm den einzigartigen Geschmack und dem Verbraucher die Gewissheit, ein Stück Fleisch genießen zu können, das ohne jegliche Medikamente erzeugt wurde.

Die Bayerischen Staatsforsten sind laut Herr regional die größten Lieferanten von Wildfleisch. Allein im Bereich des Forstbetriebs Hammelburg, dessen Zuständigkeitsbereich vom Raum Lohr bis in die Vorrhön reicht, seien im vergangenen Jahr mehr als 1400 Rehe, Hirsche und Wildschweine erlegt worden. „Dass dabei nur einwandfreie Ware an die Verbraucher gehen darf, versteht sich von selbst“, so Herr.

Deshalb hätten die Bayerischen Staatsforsten bayernweit qualifizierte Messstellen für Wild aus dem Staatswald eingerichtet. Seit 2007 gibt es daher auch am Forstbetrieb Hammelburg eine solche Stelle für den Bereich Unterfranken. Jährlich werden zahlreiche Proben aus den Forstbetrieben Arnstein, Bad Brückenau, Bad Königshofen, Hammelburg und Rothenbuch auf die Konzentration von Cäsium-137, dem radioaktiven Isotop, das für eine eventuelle Strahlenbelastung verantwortlich ist, untersucht.

Gesund und köstlich

Die Messwerte seien seit Jahren stabil, und das auf niedrigstem Niveau, erklärt Lothar Bold, der für die Messung zuständige Mitarbeiter am Forstbetrieb Hammelburg. Der EU-Grenzwert für die Verkehrsfähigkeit von Lebensmitteln von 600 Becquerel pro Kilogramm (Bq/kg) wurde auch dieses Jahr bei allen Proben deutlich unterschritten. 95 Prozent aller Tests erbrachten ei-nen Wert unter 100 Bq/kg, die restlichen fünf Prozent lagen unter 200 Bq/kg, also bei weniger als ei-nem Drittel des gesetzlichen Grenzwerts.

„Unsere Region hatte damals Glück und war von der radioaktiven Wolke nach Tschernobyl so gut wie nicht betroffen“, erklärt Herr die Messwerte weit unter dem Grenzwert. „Deswegen ist und bleibt das Wildbret hier aus der Region ein gesunder und köstlicher Genuss.“

 
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