
Die beiden Feuerwehren der Gemeinde Wiesthal haben vor gut zwei Jahren mit dem Aufbau der Zusatzalarmierung "Alamos" begonnen. Die letzten Ergänzungen und Optimierungen wurden vor Kurzem im Wiesthaler Gerätehaus vorgenommen und die letzte Rechnung bezahlt.
Die Kosten von rund 5200 Euro wurden von den beiden Feuerwehrvereinen getragen. Dies war möglich, da beide Vereine großzügige Spenden erhielten. Seit geraumer Zeit wird der Wiesthaler Feuerwehrverein von Marita Egert finanziell unterstützt. Diese hat das Projekt "Bücherhütte – lesen für den guten Zweck" ins Leben gerufen. In der Bücherhütte am Alten Platz in Wiesthal können Bücher und Kinderspiele abgegeben werden. Wer eines dieser Bücher oder Spiele kaufen möchte, wird gebeten, eine kleine Spende in die Sammelbox zu geben.
Fast überall erreichbar
Den gesamten Erlös dieser Aktion hat Marita Egert in den vergangenen Jahren der Feuerwehr Wiesthal zukommen lassen. Das Geld verwendet die Feuerwehr für die Beschaffung von Geräten und Ausrüstungsgegenständen sowie für die Jugend- und Vereinsarbeit. Der Krommenthaler Feuerwehrverein erhielt eine großzügige Spende der Raiffeisenbank Main-Spessart für die Anschaffung des neuen Systems. Weitere Mittel konnten aus dem Betrieb der vereinseigenen Gaststätte Florianstube verwendet werden, auch dank zahlreicher Stammgäste.
Neben der konventionellen Alarmierung der Einsatzkräfte über Sirene und Funkmeldeempfänger bietet die Digitalisierung der Feuerwehr die Chance, ihre Einsatzkräfte auch über Handy zu erreichen. Durch diese zusätzliche Alarmierungsmöglichkeit wird eine Redundanz geschaffen, um auch erreichbar zu sein, falls der Funkmeldeempfänger einmal nicht funktionieren sollte oder man sich außerhalb des Alarmierungsbereiches/Landkreises aufhält. Der ehemalige Kommandant der FF Wiesthal, Achim Thomas, ist vor zwei Jahren bei der Suche nach einem geeigneten System auf den Anbieter "Alamos" aus Augsburg gestoßen und war vom angebotenen System sofort überzeugt.
Die Software-Lieferung und Inbetriebnahme erfolgte durch Alamos. Mit der Ausstattung des Gerätehauses mit Server und Monitoren wurde die Firma Brugo beauftragt. Diese übernimmt auch ehrenamtlich die Wartung des Systems.
Und so funktioniert die neue Technik: Jede Feuerwehrfrau und jeder -mann hat die Alamos-App auf dem privaten Handy. Wird die Feuerwehr durch die Integrierte Leitstelle (ILS) aus Würzburg alarmiert, werden alle Einsatzdaten per Digitalfunk via SDS (Kurzdatennachricht) gesendet. Der Server im Gerätehaus verarbeitet diese Daten und leitet sie auf die erreichbaren Handys der Feuerwehrleute weiter.
Detailliertere Informationen
Die Informationen auf dem Handy sind detaillierter, als es die Sprachausgabe auf dem Funkmelder ist; zudem die Sprachausgabe der Funkmeldeempfänger in den Spessartdörfern oftmals nur schwer verständlich ist. Ist der Alarm auf dem Handy angekommen, können die Retter eine Rückmeldung geben, ob sie für den Einsatz verfügbar sind. Die Führungskräfte können so schon im Gerätehaus den Einsatz vorplanen und gegebenenfalls zusätzliche Kräfte nachalarmieren.
Die App ist auch auf dem Tablet im HLF 10 vorhanden. Dort werden bei der Alarmierung auch der Einsatzort angezeigt und der optimale Anfahrtsweg ermittelt. Eine Navigation zum Einsatzort durch die Software ist ebenso möglich wie eine Übersicht über die zur Verfügung stehenden Hydranten, die in der Vergangenheit durch die Feuerwehr kartografiert und in eine Datenbank aufgenommen wurden.