Die hohe Zahl von vier Wasserrohrbrüchen in den vergangenen Wochen und der damit verbundene Aufwand von rund 25 000 Euro veranlasste die Marktgemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung, sich mit der Situation der Wasserversorgungsleitungen im Ortsgebiet zu befassen. Die Rohre aus Ton oder Grauguss am Wendelsberg seien schon recht alt, berichtete André Mehling von der Verwaltungsgemeinschaft dem Gremium. Außerdem lägen die Gussrohre teilweise auf einer wasserundurchlässigen Tonschicht, so dass das Metall schneller roste. Aber auch im Altdorf häuften sich diese Vorfälle mit den dort verlegten moderneren Materialien.
Bürgermeister Lorenz Strifsky brachte hier eine völlig neue Überlegung ins Spiel. Demnach wird das Trinkwasser aus der Umkehrosmoseanlage im Tal nach oben in den Hochbehälter am Ende der Buchenhölle gepumpt. Um den umweltfreundlichen Strom vom Dach des Bauhofs sinnvoll zu nutzen, wurde dieser lange Zeit als Unterstützung der Pumpen genutzt. Durch die unterschiedliche Sonneneinstrahlung und die damit schwankende Energieerzeugung setzten die Pumpen oft zeitweise aus, um dann wieder anzuspringen.
Ständig wechselnde Druckverhältnisse
Dadurch entstand oft ständig wechselnde Druckverhältnisse in den Rohren. Dazu kommen noch verschiedene Durchmesser der Leitungen. Das alles könnte gemeinsam eine besondere Belastung für das Leitungssystem mit sich bringen, so die Fachleute laut Strifsky. Mittlerweile wird der Solarstrom ins örtliche Netz eingespeist und die Pumpen gleichmäßig aus eben diesem Netz betrieben.
Technisch überzeugend, aber finanziell sportlich war der Vorschlag von Gemeinderat Dieter Weller: Wenn man eine neue Druckleitung bis zum Ende der Augasse führte und diese dann an der Kläranlage, durch die Bundesstraße und der Bahnlinie hindurch bis zum Hochbehälter führte, würden die nötigen Drücke nur für das Becken dort gelten, während der Druck für das Dorf durch das talwärts fließende Wasser konstant bliebe.
Laut Ratsbeschluss soll nun der finanzielle Aufwand dafür ermittelt werden. Erste Erkundigungen des Bürgermeisters wiesen aber darauf hin, dass die Kosten die finanziellen Kräfte der Kommune deutlich übersteigen könnten.
Anbau mit Büro und Lager zugestimmt
Mit einigem Bauchgrimmen stimmte der Marktgemeinderat dem Bauantrag eines Hausbesitzers im Baugebiet "Am Kies" zu. Dieser möchte an sein Gebäude einen Anbau mit Büro und Lager errichten. Dort betreibt er ein Kleingewerbe mit dem Verkauf von Reinigungsmitteln für den Haushalt. Es entstehen kein Lärm und keine Belästigung für die Nachbarn, weil kein Kundenkontakt stattfindet. Allerdings ist in einem Allgemeinen Wohngebiet eine derartige gewerbliche Nutzung nicht erlaubt und nur durch eine Ausnahmegenehmigung möglich. Obwohl die Sorge wegen eines möglichen Präzedenzfalls bestand, erteilte der Rat diese Erlaubnis bei zwei Gegenstimmen. Problemlos war der Bauantrag für den Neubau eines überdachten Stellplatzes in der Bienleite.
Genehmigt wurde eine Rechnung der Forstbetriebsgemeinschaft Arnstein in Höhe von 4 100 Euro für Materialien zum forstwirtschaftlichen Unterhalt. In nichtöffentlicher Sitzung beschloss der Marktgemeinderat noch die Anschaffung einer gebrauchten Straßenkehrmaschine für 10 000 Euro.
Dann würde man sich mit solchen Aussagen nicht blamieren.
🙃
Klingt nach Baujahr 1950 😃