
Wer zurzeit durch den Landkreis fährt, entdeckt an Wegen oder auf Wiesen eine intensiv blau-violette Blume, die ihre in Scheinquirlen kerzenartig angeordneten Blüten 30 bis 70 Zentimeter in die Höhe streckt.
Es handelt sich laut einer Pressemitteilung des Landratsamtes Main-Spessart um den Wiesensalbei (Salvia pratensis), dem heimischen Verwandten zum mediterranen Gewürzsalbei. Mit seinen oft bis zu einen Meter langen Wurzeln kommt er gut mit einem trockenen Standort klar, der immer in der vollen Sonne liegen sollte. Der Wiesensalbei gilt als Hummelmagnet.
Auch andere Insekten tummeln sich gerne auf dessen Blüten. Mit seinen Inhaltsstoffne ist er nicht ganz so gehaltvoll wie der Gewürzsalbei, aber auch er kann in der Küche verwendet und seine Blätter und Blüten können von Mai bis Juli geerntet werden. Ältere Blätter schmecken eher derb und bitter. Sein Geschmack ist dem Gewürzsalbei sehr ähnlich, aber etwas milder. Er schmeckt frisch, leicht minzartig und erinnert an Limetten.
Der Einsatz in der Küche ist vielfältig: Man kann seine Blätter zum Würzen von Wildkräutersalaten, für Suppen, Kräuterquark, mediterranen Fleischgerichten, Fisch, Geflügel und Pasta verwenden. Interessant sei auch die süße Seite, heißt es in der Mitteilung weiter. In Backteig frittiert ergeben die Blätter beispielsweise einen frischen Snack. Sie aromatisieren Desserts, Essig und Liköre. Die Blüten färben Sirup intensiv blau und zieren zusätzlich auf Tellern.
Die Heilwirkung von Salbei ist schon seit der Antike bekannt. Er wirkt antibakteriell und kann bei Halsentzündungen, Husten, Fieber, Verdauungsproblemen, Menstruationsbeschwerden, Zahnfleischentzündungen, Hauterkrankungen und Insektenstichen helfen.