Gute Nachrichten für Autofahrerinnen und Autofahrer: Die St 2300 zwischen Laudenbach und Kleinlaudenbach wird am Freitagabend, 3. Mai, wieder für den Verkehr freigegeben. Der im Hang installierte, etwa 210 Meter lange Steinschlagschutzzaun ist installiert und wird zukünftig den darunterliegenden Straßen- und Radverkehr sichern. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung des Staatlichen Bauamtes Würzburg entnommen.
Die ursprünglich vorgesehene Vollsperrung bis 1. Mai wird um zwei Tage verlängert. Grund dafür sind außerplanmäßige Restarbeiten und die Räumung der Baustelle. Ein Teil dieser Restarbeiten wird jedoch bei laufendem Verkehr hinter dem fertiggestellten Schutzzaun ausgeführt. Die Baukosten von etwa 400.000 Euro werden vom Freistaat Bayern finanziert.
Fast drei Monate dauerten die Felssicherungsmaßnahme auf dem Streckenabschnitt der St2300 zwischen Laudenbach und Kleinlaudenbach. Es war eine heikle Angelegenheit, denn im Hang und hinter Bäumen und Strauchwerk verbirgt sich eine bis zu zwölf Meter hohe Felswand. Die Steigung des Hanges beträgt teilweise zwischen 50 und 60 Grad. Bereits im Dezember 2023 wurde eine Felsberäumung durchgeführt. Hierbei wurden noch vor der einsetzenden Frostperiode lockere Steine und Felsen entfernt.
Drei Meter lange Nägel
Seit Anfang Februar 2024 ist die Straße für die Felssicherungsmaßnahmen gesperrt. Zuerst mussten in einem vorgegebenen Korridor Bäume und Sträucher entfernt werden. Anschließend hat man Betonfundamente für die Stützen der Schutzzäune erstellt. Diese wurden zusätzlich mit rund drei Meter langen Nägeln im Fels rückverankert. Anfang April kam dann sogar ein Industriehubschrauber zum Einsatz. Dieser brachte einerseits die zahlreichen Baumstämme aus dem Gefahrenbereich und zum anderen flog er Stützen samt Schutzgeflecht zur Montage in den Hang. Unterstützt wurde der Hubschrauberpilot von Monteuren im Hang, die die Stützen unverzüglich an den Fundamenten befestigten und rückverankerten. Die drei Zaunabschnitte mit jeweils rund 70 Metern Länge wurden anschließend fertig installiert.
Die Zaunfelder selbst sind jeweils rund zehn Meter lang. Die eingesetzten elastischen Zaungeflechte sind dehnbar und fangen so die Wucht eines Steinschlages besser ab. Der Zaun ist in der Mitte des Hangs positioniert und somit vom Straßenraum aus nicht sichtbar. Die Gesamtanlage wird in der Zukunft den Verkehr gegen Steinschlag auf einer Länge von etwa 210 Metern sichern. Zum Schutz des Waldbodens gegen Erosion wurden rund 1.500 Quadratmeter ökologische Schutzmatten verlegt und zusätzlich eine spezielle regionale Saatmischung gestreut.
Jährliche Investitionen
Jährlich investiert das Staatliche Bauamt Würzburg in Maßnahmen gegen Naturgefahren entlang der Bundes- und Staatsstraßen. Weitere Felssicherungsarbeiten sieht Armin Renk-Kolozsvari, der für die Felssicherung zuständige Projektleiter am Staatlichen Bauamt Würzburg, auf die Region jedoch zukommen. "Wir haben festgestellt, dass sich in den vergangenen Jahren die Naturereignisse wie Steinschläge und Böschungsrutschungen intensiviert haben." Gründe hierfür sind die extremeren Wetterereignisse in Form von beispielsweise stärkeren Niederschlägen. Hierdurch werden Felshänge und Böschungen instabiler und Felsvorsprünge immer poröser. Und damit wächst die Gefahr von Steinschlägen, Felssturz sowie Hangrutschungen.