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Lohr
Wie sicher ist die Forensik am Sommerberg?: Bezirkskrankenhaus Lohr lädt zur Podiumsdiskussion
Annika Namyslo
 |  aktualisiert: 27.06.2024 02:47 Uhr

Im Austausch mit denen, die sonst hinter Stacheldraht leben: Am Dienstag, 25. Juni, lädt das Bezirkskrankenhaus Lohr (BKH) zu einer Podiumsdiskussion mit Vertretern von Klinik, Polizei, Stadt und Patienten der forensischen Abteilung des BKH ein. Die Veranstaltung im Alten Rathaus in Lohr startet um 18 Uhr. Ein besonderer Schwerpunkt soll auf der Frage liegen, was die forensische Psychiatrie für die Stadt Lohr bedeutet, so der Einladungstext der BKH-Pressestelle.

Forensische Psychiatrie, das sind abgeschirmte Stationen für psychisch kranke Menschen, die straffällig geworden sind. Viele Patienten der Rupert-Mayer-Klinik, wie der forensische Teil des BKH heißt, machen dort auf richterliche Anordnung einen Drogenentzug. Andere leben dauerhaft dort, weil sie wegen ihrer Krankheit für die Allgemeinheit gefährlich sind.

Welt hinter Stacheldraht

Die Podiumsdiskussion soll Einblicke in die Welt hinter dem Stacheldraht geben. Laut BKH widmet sie sich insbesondere gesetzlichen Grundlagen, Abläufen in der Forensik und Aspekten der Sicherheit. Einen Zusammenhang mit dem jüngsten Ausbruch aus der Klinik gebe es allerdings nicht, wie Klinikleiter Dominikus Bönsch auf Nachfrage mitteilt. Das BKH habe ähnliche Veranstaltungen bereits vor der Pandemie angeboten und die aktuelle Auflage schon vor dem Vorfall Anfang Mai geplant.

Am 5. Mai war ein 19 Jahre alter Entzugspatient aus dem Krankenhaus geflüchtet und am folgenden Wochenende in Würzburg von der Polizei aufgegriffen worden. Bauliche Mängel, die die Klinik aus Sicherheitsgründen – dem Schutz vor Nachahmern – nicht näher bezeichnete, verhalfen dem Patienten zur Flucht. Solche Vorfälle kämen bei einer Einrichtung wie der Forensik "leider unvermeidlich immer wieder vor", sagte Bönsch. Kurz nach dem Ausbruch hatte Bönsch gegenüber dieser Redaktion mitgeteilt, der letzte Ausbruch läge sechs bis sieben Jahre zurück.

Bönsch: Skepsis herrscht vor

Eine Veränderung darin, wie Anwohner auf die Forensik reagieren, habe die Klinik seitdem nicht wahrgenommen, sagte Bönsch. Aber: "Es herrscht sicher von Haus aus eine gewisse Skepsis vor." Mit dem öffentlichen Informationsangebot wolle die Klinik solche Ängste und Befürchtungen aufgreifen und Fragen dazu beantworten. Die Diskussion im Alten Rathaus, bei der neben Risiken auch Vorteile und Chancen der Forensik für die Stadt diskutiert werden sollen, werde eine bis anderthalb Stunden dauern.

 
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