Die Sommerferien sind Haupt-Urlaubszeit, in der viele mit dem Flugzeug in ferne Länder reisen und dort zum Teil mit dem Schiff eine Kreuzfahrt machen. Dass dies nicht zwingend notwendig ist und man auch möglichst klimafreundlich Urlaub machen kann, haben die Schüler der 7. bis zur 10. Jahrgangsstufe am diesjährigen Schulfest des Franz-Ludwig-von-Erthal Gymnasiums gezeigt. Jede Klasse konnte sich im Vorfeld ein eigenes Reiseziel aussuchen und präsentierte dieses Ziel den Besuchern dann in einem eigenen Klassenzimmer.
Aber worauf sollte man überhaupt achten, wenn man einen möglichst klimafreundlichen Urlaub machen möchte? Laut Thomas Keßelring, der am Gymnasium Mathematik und Physik unterrichtet und sich selbst in Sachen Klimaschutz einsetzt und bei den Bestrebungen des Lohrer Gymnasiums hinsichtlich der Klimaschulen-Auszeichnung im vergangenen Jahr engagiert hat, sollte man auf einen geringen CO2-Ausstoß achten.
Transport erzeugt Emissionen
Aktuell verursacht der weltweite Tourismus etwa acht Prozent der globalen Treibhausgasemissionen, wobei drei Viertel dieser Emissionen auf den Transport entfallen. Somit ist es sinnvoll, bei der An- und Abreise auf Fahrzeuge mit Verbrennermotor zu verzichten und stattdessen E-Autos oder öffentliche Verkehrsmittel wie Bus oder Bahn zu nutzen. Ganz verzichten sollte man auf eine Reise mit dem Flugzeug oder dem Kreuzfahrtschiff. Vor Ort sollte man auch den ÖPNV nutzen und eine Unterkunft oder ein Hotel wählen, das einen regionalen Bezug hat und mit erneuerbaren Energien ausgestattet ist. Des Weiteren sollte man sich fleischarm ernähren und versuchen, auf regionale und saisonale Lebensmittel zurückzugreifen.
Am meisten ins Gewicht fällt Keßelring zufolge die An- und Abfahrt sowie generell energiefressende Aktionen wie Hubschrauberrundflüge, Kreuzfahrtreisen, künstliche Beschneiung oder der Besuch in einem Freizeitpark. Zusätzlich kann man bei der Wahl des Reiseziels auch auf verlässliche Klima-Zertifizierungen des Reisezieles und der Unterkunft achten (siehe Infobox).
Welche Urlaubsziele man konkret anvisieren kann, wenn man die Gebote für einen nachhaltigen Urlaub beachten möchte, haben die Schüler in ihrem jeweiligen Klassenraum präsentiert: Die Klasse 9b hat sich Amsterdam herausgesucht und auf einem Plakat verschiedene Anreisemöglichkeiten miteinander verglichen. Dabei fällt auf, dass die Anreise mit dem Zug nicht nur billiger als mit dem Auto ist, sondern dabei auch noch bedeutend weniger CO2 pro Person ausgestoßen wird.
Wie man nach Oberstdorf mit dem Zug kommt, konnten Besucher im Raum der Klasse 7b begutachten. Mit nur einem Umstieg in Würzburg erreicht man das beliebte Reiseziel am Rande der Alpen in ungefähr fünf Stunden und tut dabei noch etwas Gutes für die Umwelt. Die Klasse 8c hat die schnellste Zugverbindung nach Wien herausgesucht, wodurch man rund eine Stunde schneller ist als mit dem Auto. Neben diesen Reisezielen wurden Interessierte bei anderen Klassen beispielsweise noch über das Urlaubsziel Paris, München und Umgebung, Sylt oder eine Zugreise nach London informiert.
Generell haben die musikalische Umrahmung, das angenehme Sommerwetter sowie die vielen interessierten Besucher dafür gesorgt, dass das Schulfest ein voller Erfolg war. Was die Besucher dann im nächsten Jahr am Schulfest erwarten wird, steht noch nicht fest. Festgelegt wird das erst am Schüler-mit-Verantwortung(SMV)-Tag, der am Beginn des neuen Schuljahres stattfindet und wo alljährlich das Schuljahr durch die SMV geplant wird.