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Arnstein
Wie kann die ILE Main-Werntal "smarter" werden?
Mitarbeiter der technischen Hochschule Deggendorf stellten Ergebnisse des Projektes 'Smarte ILE' im Foyer der Arnsteiner Stadthalle vor. Im Bild die fünf verantwortlichen Bürgermeisterinnen.
Foto: Günter Roth | Mitarbeiter der technischen Hochschule Deggendorf stellten Ergebnisse des Projektes "Smarte ILE" im Foyer der Arnsteiner Stadthalle vor. Im Bild die fünf verantwortlichen Bürgermeisterinnen.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 13.10.2024 02:29 Uhr

Vor zehn Jahren haben sich die fünf Kommunen Arnstein, Eußenheim, Gössenheim, Karlstadt und Thüngen zusammengeschlossen, um sich gemeinsam den Aufgaben der Zukunft zu stellen und den ländlich geprägten Lebensraum im Bereich Main-Werntal als lebenswerte und moderne Heimat zu erhalten und zu gestalten. Diese Allianz der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) hat es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsame Handlungsfelder zu formulieren und regional umzusetzen. Derzeitiger Vorsitzender ist der Arnsteiner Bürgermeister Franz-Josef Sauer, die verantwortliche Managerin Susanne Keller.

Im Rahmen des geförderten Projekts "Smarte ILE – auf dem Weg in die digitale Zukunft" entwickelte eine Arbeitsgruppe unter der Leitung der fünf Bürgermeister eine Digitalisierungsstrategie, um die Region MainWerntal in Richtung digitale Transformation in der ländlichen Region weiterzubringen. Das dabei entwickelte Strategiepapier wurde im Foyer der Arnsteiner Stadthalle von den Mitarbeitern der Technischen Hochschule Deggendorf, Max Geisberger und Hanna Schürzinger, vorgestellt.

Kommunikation und Vernetzung im Fokus

Insgesamt wurden vier Schwerpunktthemen und Maßnahmen erarbeitet, die prinzipiell schon in der Realität weitestgehend angegangen wurden, nun aber durch digitale Unterstützung angereichert und ergänzt werden sollen:

Da sind zum ersten die "Alltagshelfer" – Menschen, die Hilfsbedürftigen aller Altersgruppe beistehen und auch Unterstützung für Neubürger anbieten. Diese schon zahlreich vorhandenen Helferinnen und Helfer sollen in Form eines "Service-Marktplatzes" digital erfasst und entsprechend vernetzt werden. Kommunikation und Vernetzung ist ein weiterer Fokus des Projekts. Mit Newslettern für verschiedene Akteursgruppen will man in den ILE-Kommunen umfassend informieren. Diese Umsetzung kann kurzfristig umgesetzt werden und bietet gute Chancen, so Schürzinger. Allerdings fordert das einen hohen personellen und redaktionellen Zeitaufwand. Aufgabe wird hier sein, die Zielgruppen dazu zu bewegen, den Newsletter aktiv zu nutzen und regelmäßig zu lesen.

Drittes Schwerpunktthema widmet sich der Erholung und dem Tourismus, insbesondere um die Steigerung der Attraktivität für Einheimische und Touristen. Hier sehen die Fachleute zuerst die Notwendigkeit, entsprechende Anlaufpunkte wie Freizeitmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten, Rad- und Wanderwege sowie Unterkünfte und Bewirtungsangebote zu sammeln, aber sie dann auch bedarfsgerecht in einer passenden digitalen Plattform darzustellen. Auch solche Maßnahmen müssen regelmäßig gepflegt und aktualisiert werden. Zu diesem Hauptpunkt zählen die Sozialgeografen aus Deggendorf auch die regionale Mobilität. Hierbei ist sowohl an die Verbindung der Kommunen untereinander als auch die Anbindung an die weitere Umgebung gedacht. Dazu kamen bekannte Maßnahmen wie Bürgerbus, Car-Sharing und klimafreundliche Alternativen zum Auto.

Selbstvermarkter arbeiten oft nur für sich selbst

Wie kann man die "Genussregion Main-Werntal" erlebbar machen? Max Geisberger verwies hier auf zahlreiche Selbstvermarkter im ILE-Gebiet, die aber oftmals nur für sich selbst arbeiten würden. Diese müssten an einen Tisch gebracht werden, um das Konkurrenzdenken abzubauen. Dazu bedürfe es eines digitalen Genuss-Netzwerkes mit einer entsprechenden Plattform in der Art eines "Digitalen Schaufensters". Ein sogenannter digitaler Dorfladen jedoch erfordere einen hohen logistischen Aufwand, so der Fachmann.

Einig waren sich die rund zwei Dutzend Besucherinnen und Besucher, dass sich grundsätzlich digitale und analoge Maßnahmen nicht im Wettstreit gegeneinander befinden, sondern sich ergänzen sollten. Man müsse dabei die "Digital-Analog-Balance" beachten, sagte Schürzinger dazu. Vielmehr solle alles, was in den gesammelten Punkten schon da sei, auch im Netz zusammengebracht werden: "Alle geben sich Mühe, doch sie müssen sich vernetzen", sagte Bürgermeister Sauer dazu.

Mitarbeiter der technischen Hochschule Deggendorf stellten Ergebnisse des Projektes 'Smarte ILE' im Foyer der Arnsteiner Stadthalle vor.
Foto: Günter Roth | Mitarbeiter der technischen Hochschule Deggendorf stellten Ergebnisse des Projektes "Smarte ILE" im Foyer der Arnsteiner Stadthalle vor.
 
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