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Arnstein
Wie in Arnstein die Wohnungsnot gelindert werden soll
Auf dem ehemaligen Lömpelgelände entstehen medizinische und soziale Angebote sowie barrierefreie Wohnungen.
Foto: Visualisierung: Präsentation Thomas Adam | Auf dem ehemaligen Lömpelgelände entstehen medizinische und soziale Angebote sowie barrierefreie Wohnungen.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 19.02.2023 02:24 Uhr

Kaum 500 Meter Luftlinie trennen die beiden Vorhaben zum Bau von bis zu 64 Wohnungen im Arnsteiner Westen, sie werden jeweils von privaten Investoren geplant, gebaut und vermarktet. Obwohl der Stadtrat grundsätzlich zusätzlichen Wohnraum begrüßt, gab es zu den zwei vorgestellten Plänen auch kritische Nachfragen.

Nach jahrelangem Leerstand und Planungen soll jetzt das Gebiet der ehemaligen Firma Lömpel zwischen der Wernstraße und dem Weg entlang der Schwabbach zu einem Zentrum für Gesundheit, soziale Fürsorge und altersgerechtes Wohnen werden. Als Besonderheit ist ein Verbindungsweg von dem großen Areal über den Bach hin zu den "Alten Tennisplätzen" an der Güntherstraße geplant. Dort entstehen Bungalows mit Anschluss an die sozialen Einrichtungen. Für die ausführende Firma Wolf-Haus stellten Bernhard Wolf und der Vertriebsleiter Thomas Adam anhand einer animierten Grafik die wichtigsten Eckpunkte vor.

Nach jahrelangem Leerstand und Planungen soll jetzt das Gebiet der ehemaligen Firma Lömpel zwischen der Wernstraße und dem Weg entlang der Schwabbach zu einem Zentrum für Gesundheit, soziale Fürsorge und altersgerechtes Wohnen werden.
Foto: Günter Roth | Nach jahrelangem Leerstand und Planungen soll jetzt das Gebiet der ehemaligen Firma Lömpel zwischen der Wernstraße und dem Weg entlang der Schwabbach zu einem Zentrum für Gesundheit, soziale Fürsorge und ...

Die Firma Wolf-Haus aus Burkardroth-Gefäll, seit vier Generationen spezialisiert auf das Bauen mit Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, wird die gesamte Maßnahme in eigener Regie durchführen und die 27 Wohnungen, fünf Bungalows sowie die Gebäude für die sozialen Einrichtungen erstellen und auch vermarkten. Mit Beginn des Baus geht dann das Gelände in den Besitz des Investors über.

25 Wohnungen auf zwei Etagen

Ein Plan für das ehemalige Lömpelgelände.
Foto: Präsentation Thomas Adam. | Ein Plan für das ehemalige Lömpelgelände.

Das Projekt mit dem Namen "Service-Wohnen Arnstein" umfasst zwei größere Gebäude. In das eine werden dann eine Arztpraxis und die Apotheke aus der Karlstadter Straße einziehen und das zweite Haus ist für die Tagespflege der Caritas sowie für das Pfarrbüro Arnstein vorgesehen. Ein Umzug der Sozialstation St. Nikolaus vom Cancale-Platz hierher wird derzeit geprüft. In den oberen Stockwerken beider Gebäude entstehen zusätzlich auf zwei weiteren Etagen insgesamt 25 Wohnungen für Eigennutzer oder Kapitalanleger mit einer Wohnfläche von 40 bis 100 Quadratmetern. Alle Appartements haben einen Balkon und sind barrierefrei durch einen Lift erreichbar. Bewohnerinnen und Bewohner können nach Bedarf Leistungen in der Pflege und bei der hauswirtschaftlichen Versorgung durch die Sozialstation dazubuchen.

Auf dem danebenliegenden Gelände der alten Tennisplätze werden fünf Bungalows zur Alleinnutzung gebaut, das Areal wird durch eine Brücke über die Schwabbach verbunden. Um moderne Umweltstandards zu erreichen, erfolgt die Heizung der Gebäude über Wärmepumpen, die Dächer der großen Häuser werden begrünt und die Dächer über den Parkplätzen werden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Pro Wohneinheit ist ein Stellplatz vorgesehen, daneben gibt es weitere für Gäste sowie die Mitarbeitenden der Praxis, der Apotheke und der Pflegestation. Ladestellen für Elektrofahrzeuge müssen noch mit den Versorgern abgestimmt werden.

In etwa anderthalb Jahren soll alles fertig sein

Thomas Adam, der Vermarkter von der Firma Wolf-Haus wies darauf hin, dass die Informationen über das Projekt schon jetzt im Internet unter https://www.service-wohnen.info/ eingesehen werden können. Dort gibt es auch Hinweise auf die Vermarktung, die Mitte März starten soll. Innerhalb von drei Monaten will der Investor den nötigen Bauantrag stellen, in etwa anderthalb Jahren soll alles fertig sein. Dabei soll alles an einem Stück gebaut werden. Bei verbindlichen Reservierungen sind die Preise für zwei Jahre festgeschrieben, so Adam.

Vier Steinwürfe von diesem Projekt und noch im Stadium der Bauvoranfrage plant die Investorin Nicole Krumm aus Rimpar am Ostrand von Heugrumbach den Bau von drei Häusern in der Julius-Echter-Straße/Weihersmühlweg. In den Gebäuden, die gestaffelt am Hang zur Wern errichtet werden sollen, sind insgesamt 36 Wohneinheiten mit einer Größe von 60 bis 109 Quadratmetern vorgesehen. Außerdem will hier eine zusätzliche Apotheke eröffnen.

Entsprechend der modernen Umweltstandards ist für alle Wohnungen eine gemeinsame Heizung mittels Wärmekopplung und Brennstoffzelle, einschließlich Nahwärmenetz geplant. Die Wände werden in Massivbauweise errichtet. Um Raum für Parkplätze zu schaffen, sollen diese in eine Tiefgarage verlegt werden. Die Wohneinheiten sind nach Krumm für Familien und Senioren gedacht und jeweils barrierefrei erreichbar. Die Ausführung erfolgt in zwei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss.

Kritik: Enge Abstände durch sehr dichte Bebauung

An der Julius-Echter-Straße in Heugrumbach sollen drei Wohnhäuser mit 36 Wohnungen entstehen.
Foto: Günter Roth | An der Julius-Echter-Straße in Heugrumbach sollen drei Wohnhäuser mit 36 Wohnungen entstehen.

An diesem Staffelgeschoss (ähnlich einem Pultdach) rieben sich einige Stadtratsmitglieder, sie bevorzugten stattdessen Satteldächer. Krumm schloss dies jedoch aus Kostengründen aus. Stadtrat Johannes Keidel monierte auch die engen Abstände durch die sehr dichte Bebauung und sein Kollege Josef Grodel befürchtete starke Verschattungen für die Gebäude auf der nördlichen Seite der Echterstraße.

Heugrumbachs Ortsprecher Herbert Bittner wies auf die ideale Lage der neuen Häuser hin. Diese seien nahe an den Erholungsgebieten (Badesee) und auch die Einkaufsmöglichkeiten sowie die ärztliche Versorgung sei fußläufig erreichbar. Eine Bushaltestelle befände sich praktisch neben den Wohneinheiten. Martin Fischer verwies auf die Notwendigkeit, in Arnstein Wohnraum zu schaffen, auch auf engem Raum und dabei die Prämisse "Innen vor außen" zu beachten. Das Vorhaben füge sich gut in die "Neue Mitte" ein, so Fischer. Letztendlich stellte der Gesamtstadtrat sein Einvernehmen gegen den Bau bei vier Gegenstimmen in Aussicht.

So könnten die Gebäude auf dem ehemaligen Lömpelgelände einmal aussehen.
Foto: Visualisierung: Präsentation Thomas Adam. | So könnten die Gebäude auf dem ehemaligen Lömpelgelände einmal aussehen.
 
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  • r.kerber@web.de
    Das Sahnestück in Arnstein, das man in anderen Orten sicherlich für eine geschickte Bebauung genutzt hätte, ist jetzt ein überdimensinierter Parkplatz mit einem Supermarkt und einem Diskounter.
    Na ja, Arnstein ist halt ein bisschen anders als andere Ortschaften.
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  • peacounter
    Holzhäuser direkt an der Schwabach. Gibt es da keine Bedenken vor Hochwasser bei Starkregen?
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