1971
Symbolischer erster Spatenstich für die Gemündener Mainbrücke.
1972
Damit die Landkreis-Gebietsreform das Projekt nicht verzögert, vereinbarten Kreis und Stadt Gemünden sowie Gemeinde Wernfeld vertraglich, dass die Stadt die Brücke fertigbaut, der Kreis (oder dessen Rechtsnachfolger, der heutige Landkreis Main-Spessart) sie später übernimmt.
1975
Im Juni übergibt der bayerische Ministerpräsident die fertige Mainbrücke. Die Baukosten lagen bei 15,4 Millionen Mark (heute 7,9 Millionen Euro).
1983
Hans Michelbach, damals Bürgermeister der Stadt Gemünden, stellt erstmals den Antrag an den Landkreis, die Brücke zu übernehmen. Der Antrag wird zurückgezogen.
1987
Die Stadt Gemünden beantragt erneut die Übernahme der Brücke durch den Kreis. Dieser lehnt ab.
1991
Die Stadt erhebt Klage gegen den Kreis.
1993
Ein Urteil des Verwaltungsgerichts verpflichtet den Landkreis Main-Spessart zur Übernahme der Mainbrücke von der Stadt Gemünden.
1994
Der Kreis geht in Berufung, verhandelt aber gleichzeitig mit der Stadt.
1995
Der Rechtsstreit ruht.
2001
Die Stadt Gemünden versucht, sich mit dem Landkreis auf die Übernahme der Brücke zu einigen. Statt der zur Bedingung gemachten vorherigen Sanierung der Brücke kommt eine Ertüchtigung für 4,7 Millionen Euro ins Spiel, weil es dafür, anders als bei der Sanierung, Zuschüsse gäbe.
2002
Der Kreistag stimmt der Übernahme der Gemündener Mainbrücke durch den Landkreis Main-Spessart zu. Die nach den staatlichen Zuschüssen bleibenden Kosten für die Ertüchtigung wollen sich Kreis und Stadt im Verhältnis 80 zu 20 teilen.
2004
Bei einer Voruntersuchung für die Ertüchtigung der Brücke, geplant ist eine Erhöhung der Tragfähigkeit durch Spannseile und die Verbreiterung des Gehwegs für Radfahrer, finden die Ingenieure keine gravierenden Schäden. Die Kosten werden jetzt auf 5,9 Millionen Euro geschätzt.
2008
Bei einer Prüfung der Mainbrücke werden die schon 2001 bekannten Schäden erneut festgestellt.
2010
Der Stadtrat vergibt Ingenieurleistungen für die Planung der Brückensanierung.
2011
Die Stadt trifft eine Vereinbarung mit dem Landkreis, der die Übernahme der Brücke nach der Sanierung regelt. Der Rechtsstreit wird endgültig beendet.
2012
Die Entscheidung für den Ausbau der Brücke auf Bundesstraßenniveau, als Grundlage für eine spätere linksmainische Umgehungsstraße Gemündens, fällen Behörden auf Bezirks-, Kreis- und Stadtebene mit Vertretern der Stadtratsfraktionen. Die Kosten steigen auf 10,3 Millionen Euro.
2013
Dass die erneuerte Brücke nur mit einer mindestens 15-monatigen Sperrung zu haben ist, sorgt erst im Stadtrat und dann in der ganzen Stadt für Aufregung: Resolution und Unterschriftensammlung sind die Folge. Im September wird im Kreisbauausschuss erstmals der heutige Kreisel zwischen Brücke und B26 als Idee vorgestellt.
2014
Für die Ertüchtigung der Mainbrücke ist eine Sperrung von 18 Monaten erforderlich, ermittelt das Staatliche Bauamt. Im Oktober beschließt der Stadtrat, welche Variante der Brückenpläne umgesetzt werden soll.
2016
Im Januar ist der Kreisel beschlossen. Im Februar ist klar, dass von der alten Brücke nur Pfeiler stehenbleiben. Alles andere ist zu marode. Die Rollenlager sind so kaputt, dass sie sofort abgestützt werden müssen. Im November vergibt der Stadtrat Aufträge über fast 18 Millionen Euro für den Abriss der alten Mainbrücke.
2017
1200 Besucher kommen zum Brückenfest Ende Januar. Im Februar nimmt die Fähre zwischen Langenprozelten und Hofstetten als Ersatz für die Mainbrücke den Verkehr auf. Im März rücken sechs Bagger an, um die ersten Teile der Brücke abzubrechen. Dabei zeigt sich, wie marode sie ist. Ein Pfeiler neigte sich, was zum ungeplanten Einsturz eines Brückenfeldes führt. Dabei bleibt ein Bagger auf einem Rest der Brücke stehen. Er muss heruntergehoben werden. Der Einsturz verzögert die Arbeiten um rund drei Monate. Im Juli wird das letzte Fahrbahnteil der alten Brücke gesprengt. Der erste Schwertransport mit Stahlteilen für das Mittelstück der neuen Mainbrücke bleibt im Oktober im Karlstadter Stadtteil Mühlbach stecken. Die Teile werden in Tschechien hergestellt und in Gemünden südlich des Mains zusammengebaut. Im November verwandeln die "Brückenspechte" Betonreste der alten Mainbrücke in Kunst.
2018
Im Februar treffen die letzten Stahlteile für die Mainbrücke ein. Im März ist der Mittelteil der Brücke – 180 Meter lang und fast 1000 Tonnen schwer – fertig. Er steht auf zwei radgetriebenen Plattformen. Beim Einschwimmen wird die vordere Plattform auf einen Ponton gefahren, der über den Main gezogen wird. Im Oktober werden die Fahrbahnen auf der Brücke asphaltiert, so dass am 31. Oktober der Verkehr freigegeben werden kann. Der Fährverkehr wird eingestellt.
2019
Am Freitag, 12. April, findet ab 10 Uhr die Segnung der Brücke mit geladenen Gästen statt. Von 12 bis 15 Uhr ist die Bevölkerung zur Feier in die Scherenberghalle eingeladen. Dort zeigt eine Ausstellung Bilder von der Baustelle der neuen Mainbrücke. Es ist ein Film zu sehen, der den Bau im Zeitraffer nachverfolgen lässt. Für die Besucher hält die Stadtverwaltung kostenlos Bratwürste und Getränke bereit.