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Lohr
Wie geht es mit den Lohrer Handballern weiter?
Bearbeitet von Thomas Josef Möhler
 |  aktualisiert: 05.11.2022 02:42 Uhr

Um die Zukunftsausrichtung der Handballabteilung im TSV Lohr ist es in der Mitgliederversammlung im TSV-Heim an der Jahnstraße gegangen. Die Jugendarbeit soll weiter intensiviert und die Verantwortung auf mehr Schultern verteilt werden – auch im Trainer- und Übungsleiterbereich, um Doppel- und Dreifachbelastungen abzubauen.

Die Jugendarbeit ist nach den Worten von Abteilungsleiter Klaus Sieß bislang schon recht gut gelaufen. In den Schulen sei Werbung für den Handball gemacht und Nachwuchs gewonnen worden. Dieser Weg solle fortgesetzt werden, um einen Unterbau für die Zukunft zu schaffen und wieder höherklassig zu spielen.

Mehr Nachwuchs allein wird nach seiner Einschätzung aber nicht reichen. Die Abteilungsleitung habe sich Gedanken gemacht, wie es weitergehen könnte, erklärte Sieß im Gespräch mit unserem Medienhaus. Es sei deshalb "nicht so schön" gewesen, dass zur Mitgliederversammlung inklusive der Abteilungsleitung nur 38 Personen gekommen seien.

Die Versammlung rechtzeitig bekannt gemacht

"Wir hatten schon mehr Interesse erwartet angesichts des sensiblen Themas und der Tatsache, dass wir die Versammlung rechtzeitig über viele Kanäle bekannt gemacht haben", räumte der Abteilungsleiter ein. Die Abteilung hat nach seinen Angaben derzeit rund 300 Mitglieder, davon über 100 Kinder. Aus seiner Tätigkeit als Bezirksvorsitzender des Bayerischen Handballverbandes wisse er, dass dieses Problem viele andere Vereine auch betreffe.

So sei es schwierig geworden, Eltern zu finden, die ihre Kinder durch die Gegend fahren würden. Die Corona-Pandemie habe einen weiteren Tiefschlag gebracht, so Sieß. Er habe den Eindruck, dass viele Leute daraus die Schlussfolgerung gezogen hätten: "Es geht doch auch ohne", also beispielsweise ohne Engagement in einem Verein.

Die Arbeit bleibe an immer weniger Personen hängen, die doppelte und dreifache Funktionen übernommen hätten. Davon ist auch Sieß selbst nicht ausgenommen, der neben Abteilungsleitung und Verbandstätigkeit die 2. Mannschaft und die D-Jugend trainiert. Für dieses Problem habe die Abteilungsleitung sensibilisieren wollen.

Zurückgehende Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen

Seiß hat nach eigenen Angaben das Thema angesprochen: Wo ist die nächste Generation? Die Verantwortung müsse auf mehr Schultern verteilt werden. Dringend müssten mehr Trainer und Übungsleiter gewonnen werden. Die zurückgehende Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, spiegele einen gesellschaftlichen Trend wider.

Sportlich sehen sich die Handballer auf einem guten Weg. In der vergangenen Saison erreichte die 1. Mannschaft die Play-off-Runde in der Bayernliga. Die 2. Mannschaft musste allerdings von der Landesliga in die Bezirksoberliga absteigen. Dort ist sie derzeit Tabellenführer, auch die 1. Mannschaft hat Chancen auf die Aufstiegsrunde.

Kassiererin Franziska Rath wurde nach ihrem Kassenbericht entlastet. Die Abteilungsleitung wird im kommenden Jahr neu gewählt.

 
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