
Ostern ist das höchste Fest der katholischen Kirche. In Urspringen hat das Triduum, also die drei österlichen Tage von Gründonnerstag über Karfreitag bis zur Osternacht, eine Frau zelebriert – was in der katholischen Kirche keineswegs eine Selbstverständlichkeit ist.
"Ich bin dankbar, dass Christiane Hetterich dazu bereit ist. Das ist nicht selbstverständlich", erklärt Pfarrer Stefan Redelberger, der gemeinsam mit Pastoralreferentin Christiane Hetterich die fünf Gemeinden Ansbach, Birkenfeld, Karbach, Roden und Urspringen auf der Fränkischen Platte betreut. Dem Geistlichen ist durchaus bewusst, dass dies von der Basis mehr Anerkennung findet als von der Bistumsleitung.
"Ich spüre schon eine gewisse Anspannung, denn obwohl ich fast jeden Sonntag einen Gottesdienst feiere, ist das Triduum doch etwas Besonderes – schließlich ist es der Höhepunkt unseres Glaubens", gibt Christiane Hetterich im Gespräch offen zu und fügt an: "Es ist eher ungewöhnlich, dass ein Pastoralreferent oder eine Referentin alle drei Gottesdienste hält."
Bereits im vergangenen Jahr hat sie dies an ihrem Wohnsitz Birkenfeld praktiziert. "Da habe ich mir im Vorfeld das Messbuch mit nach Hause genommen und das genaue Procedere studiert", bekennt sie angesichts der damals neuen Aufgabe. Die Theologin ist dankbar, dass sie von Pfarrer Redelberger die Möglichkeit und Wertschätzung erhält, auch diese wichtigen Gottesdienste gemeinsam mit der Gemeinde zu feiern. Denn immerhin stamme der Auftrag, dass Frauen das Wort Gottes verkünden sollen, bereits aus dem Johannes-Evangelium vom Ostersonntag, in dem Maria Magdalena als Zeugin der Auferstehung damit beauftragt wird.
Fünf große Zimmermannsnägel mitgebracht
"Mir hat es sehr gut gefallen; man hat gemerkt, dass sie alles sehr gut vorbereitet und viel Zeit investiert hat", zeigte sich die Urspringerin Heidi Endres im Gespräch nach der Osternachtfeier begeistert. "Ich habe versucht, so gut es geht, eigene Akzente zu setzen", berichtet die Pastoralreferentin angesichts der gut durchdachten Symbolik. So hat sie am Gründonnerstag bei der Feier des letzten Abendmahls eine Schale und einen Kelch auf dem Altar platziert. Außerdem kamen ein Krug und eine Tonschüssel zum Einsatz, womit sie die Handwaschung bei den Ministranten vorgenommen hat.
Am Karfreitag symbolisierten fünf große Zimmermannsnägel das Leiden Jesu. "Ich möchte die Dinge anschaulich machen", erläutert sie ihr Anliegen. Außerdem sei es ihr wichtig, bei den Gebeten eine zeitgemäße Sprache und Texte, wie beispielsweise des Priesters und Poeten Andreas Knapp oder der Schweizer Lyrikerin Jaqueline Keune, zu verwenden. "Die Leute sind aufmerksamer", weiß Hetterich angesichts des Einsatzes moderner Texte, wie beispielsweise bei den traditionellen Großen Fürbitten an Karfreitag.

Das Mitwirken vieler macht den Gottesdienst lebendig
Ein weiteres Anliegen ist es der Pastoralreferentin, viele Menschen aus der Gemeinde in den Gottesdienst mit einzubeziehen. So kamen in der Osternacht vier Lektorinnen zum Einsatz, die dann, nachdem Hetterich das Taufwasser geweiht hatte, auch gemeinsam mit ihr durch die Reihen gingen, um die Gottesdienstbesucher zu segnen. Auch Kommunionkinder hatten ihren Part, mit Fragen am Osterfeuer, vor den Lesungen und vor der Weihe des Taufwassers.
Weil sie selbst nicht gerne alleine singt, war sie sehr dankbar, dass Simone Sommer sehr einfühlsam das "Exsultet" der Osternacht gesungen hat. "Ich sehe es als meine Aufgabe, Menschen zu ermächtigen, Dinge im Rahmen der Liturgie zu übernehmen, die ihren Fähigkeiten und Begabungen entsprechen. So kommen einfach mehr Menschen mit ihren Charismen zum Einsatz. Das macht den Gottesdienst lebendiger und vielfältiger."
Und auch wenn in diesem Jahr der Gottesdienst am Gründonnerstag und ebenso die Osternacht nicht als Eucharistiefeier, also mit Wandlung, sondern als Wortgottesdienst mit Kommunionfeier gestaltet wurde – an der nötigen Würde und Feierlichkeit hat es keineswegs gemangelt. "Mir hat in diesem Gottesdienst nichts gefehlt", brachte es Gottesdienstbesucherin Silvia Hart auf den Punkt.
und an @eos 123456 ihr Geschwafel ist hier völlig fehl am Platz!
Wo Priester fehlen, dürfen/müssen hauptamtliche und nicht geweihte Mitarbeiter ran!
Dass das in dieser Pfarreiengemeinschaft eine Frau ist, ist reiner Zufall - es hätte genauso gut ein pastoral- oder Gemeindereferent männlichen Geschlechts sein können (denn in diesen beiden Berufsgruppen ist das Geschlecht irrelevant, die sind absolut gleichberechtigt!)
Kinderschänder werden geschützt, Spielschulden von Priestern werden vom Geld der Kirchenschäfchen bezahlt, aber -oh- wenn eine Frau Priester werden will: das geht nicht.
Aber es war einfach so, dass der Vorkommentar schlicht falsch ist, dass nur Frauen hier ran dürfen, wenn kein Priester mehr da ist! Es dürfen/müssen „Laien“ ran, wenn kein Priester da ist!
Das ist ein riesen Unterschied
Schön wäre es, wenn so was in der katholischen Kirche normal wäre.
Gleichberechtigung ist eine gute Sache - sofern sie nicht mit Quoten verbunden ist. Einen Platz an eine Frau zu vergeben nur damit eine Quote erfüllt wird ist der falsche Weg! Wo genau das hin führt erleben wir gerade in unserem Land. An erster Stelle sollte Kompetenz stehen und nicht das Geschlecht.