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Lohr
Wie ein roter Faden: Künstlergruppe Kontraste stellt in der Alten Turnhalle aus
Mit einer Vernissage in der Alten Turnhalle hat die Künstlergruppe Kontraste ihre 13. Jahresausstellung zeitgenössischer Kunst eröffnet.
Foto: Thomas Josef Möhler | Mit einer Vernissage in der Alten Turnhalle hat die Künstlergruppe Kontraste ihre 13. Jahresausstellung zeitgenössischer Kunst eröffnet.
Bearbeitet von Thomas Josef Möhler
 |  aktualisiert: 30.07.2022 02:37 Uhr

Mit einer Vernissage in der Alten Turnhalle hat die Künstlergruppe Kontraste am Samstag ihre 13. Jahresausstellung zeitgenössischer Kunst eröffnet. Jahresthema ist der "Rote Faden". Zur Gruppe gehören Uli Gubick (Rieneck), Brigitte Heck (Gemünden), Annette Madré (Lohr), Thomas Ottenweller (Hammelburg) und Kerstin Römhild (Lohr).

Uli Gubik präsentiert an der Frontwand der Alten Turnhalle fünf große Acrylbilder in Schablonentechnik. Der innereuropäische Konflikt in der Ukraine beschäftigte sie seit Monaten, sagte sie. Die ursprünglich für die Ausstellung konzipierte Fortführung der Materialdrucke mit Themen einer Namibia-Reise als "Roter Faden" trete in den Hintergrund. Jetzt gehe es um den Turmbau zu Babel, die Vermessenheit und Arroganz der Menschen, immer höher hinaus zu wollen.

Dass Malerei und Fotografie einander nicht ausschließen, zeigt Brigitte Heck in der Serie "Make-ups" mit digital übermalten Selbstporträts. Dabei stellt sie ihre Persönlichkeit in spielerischer Art in allen möglichen Facetten dar, aber auch als "Reflektor von emotionalen Emissionen anderer Menschen" – oder einfach nur kreativ in der Freude daran, andere Identitäten zu verkörpern.

Licht am Tunnelende

"In der Bar zum Krokodil" heißen zwei der Bilder, die Annette Madré ausstellt. Es gehe ihr darum, nach den langen Winternächten und dem Warten auf den Sommer mit einer "Coronapause" wieder ein Licht am Ende des Tunnels zu zeigen: "Wir bekommen hoffentlich einen Glücksseligkeitsschub, das Leben muss gefeiert werden." Die Wahrnehmung habe sich verändert, was alltäglich war, werde beachtet.

Ein junger Mann, der in ironischer Weise seine Welt erkundet, steht in drei lebensgroßen Arbeiten im Mittelpunkt der Werke von Thomas Ottenweller. Mit Absicht schlägt der Künstler in den Gemälden einen eher humorvollen, ironischen Ton an, um einen Gegenpol zur momentan durch Krieg, Corona und Inflation vorherrschenden bedrückten Stimmung in der Gesellschaft zu setzen. Das Thema "Roter Faden" wird nicht nur durch den roten Faden in der Hand des jungen Mannes ausgedrückt, sondern auch durch die optische Gestaltung anhand von Kreisen und Mustern.

Werke mit einem roten Faden genäht

Kerstin Römhild widmet sich dem Thema "Roter Faden" mit der Serie "Hoffnung und Zukunft". Diese Werke wurden mit roten Fäden genäht und sollen nach ihren Worten zeigen, dass es neben der Ukraine noch anderes Kriegsgeschehen gibt. Ausgangspunkt für Römhild war eine Reise nach Anatolien, die teilweise an die syrische Grenze vorbei an Flüchtlingslagern führte. Ihrem Arbeitsschwerpunkt der letzten Jahre folgend, wurden Fotografien grafisch verfremdet und digital überlagert.

Markenzeichen der Künstlergruppe Kontraste sei ihre Vielfalt, die auch den Reiz der Ausstellung ausmache, meinte 3. Bürgermeisterin Ruth Steger. Diese sei sehr sehenswert und bereichere das Kulturleben Lohrs.

Für den musikalischen Rahmen der Vernissage sorgte der erst 15-jährige Jörg Bieberstein aus Lohr am Klavier mit Werken von Beethoven und Chopin. Bernhard Gubick, der die Vernissage moderierte, prophezeite, es sei eine der letzten Gelegenheiten, Bieberstein hören zu können, ohne Eintritt zahlen zu müssen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 7. August zu sehen. Öffnungszeiten: Täglich von 14 bis 18 Uhr.

 
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