Von wegen „Kartoffeln vom Bauer“: Weil er günstige Kartoffeln aus dem Supermarkt als hochwertige Bio-Kartoffeln weiterverkauft hat, ermittelt die Polizei gegen einen Mann aus dem Steinfelder Ortsteil Waldzell (Lkr. Main-Spessart). Der Betrug flog durch einen anonymen Hinweis auf, berichtet die Polizeiinspektion Lohr.
Am Samstagnachmittag ging die Polizeistreife dem Hinweis nach und überprüfte in Waldzell ein Anwesen, von dessen Eigentümer es hieß, er erwerbe im großen Stil Kartoffeln von einem Verbrauchermarkt in Lohr und veräußere sie anschließend als „Kartoffeln vom Bauer“ weiter. Vor Ort konnte der Kartoffelbesitzer in seiner Garage praktisch in flagranti erwischt werden. In der Garage lagerten 500 Kilogramm Kartoffeln, in Säcken zu je 5 und 12,5 Kilo verpackt. Weiterhin wurde eine Vielzahl von leeren, entsorgten Kartoffelsäcken mit Etiketten des Verbrauchermarktes aufgefunden. Aufgrund der drückenden Beweislage zeigte sich der Besitzer geständig.
Er kaufte in den vergangenen zwei Wochen insgesamt 600 Kilo Kartoffeln, in Fünf-Kilo-Säcke verpackt zu einem Preis von 1,65 Euro pro Sack und lagerte sie in seiner Garage. Dort füllte er die Kartoffeln in neutrale Säcke zu je 5 und 12,5 Kilo um und verkaufte diese zu einem bedeutend höheren Preis. Um das Ganze noch gewinnbringender zu verkaufen, bot er die angekaufte Sorte „Gala“ als höherwertige Biokartoffel der Sorte „Linda“ und „Belana“ an. Um sein Geschäft anzukurbeln, gab er noch Annoncen in örtlichen Druckmedien auf.
Der Kartoffelverkäufer zeigte Reue, teilte die Polizei weiter mit. Die restlichen rund 50 Kartoffelsäcke mit etwa 500 Kilo Kartoffeln stellte er der Lohrer Tafel zur Verfügung. Da es seit zwei Wochen kaum noch Kartoffelspenden an die Lohrer Tafel gegeben hätte, holte ein Mitarbeiter der Tafel die Kartoffeln sofort freudestrahlend mit dem eigenen Transporter ab. (geha)
Biobetriebe, die alles richtig machen wollen leiden unter solchen Ganoven.
Man müht sich um Vertrauen aufzubauen und so einer zerstört viel mit seiner Tat!