Die Stadt Arnstein wird eine Absichtserklärung zum Beitritt in den Zweckverband zur Klärschlammverwertung der Stadt Würzburg abgeben, das wurde im Stadtrat beschlossen. Durch die Novellierung der Klärschlammverordnung muss es künftig eine Phosphorrückgewinnung geben. Dazu muss der angefallene Klärschlamm stark getrocknet werden, was in den Anlagen der umliegenden Kommunen kaum möglich ist.
Die Verwertung des entwässerten Klärschlamms soll dem neuen Zweckverband übertragen werden. Dazu sollen die Schlämme am Müllheizkraftwerk Würzburg getrocknet und anschließend dem Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt zur energetischen Verwertung mit Phosphorrückgewinnung übergeben werden. Beide Anlagen sollen bis Januar 2029 fertiggestellt sein. Arnstein kann diese nutzen, ohne Mitglied des Zweckverbands zu sein. Eine Verpflichtung besteht bislang nicht.
Regionalbudget als Erfolgsmodell
Die ILE-MainWerntal soll weitergeführt werden. Susanne Keller, die ILE-Managerin, stellte die Situation und die bisherigen Ergebnisse vor. Sie sah das Regionalbudget als Erfolgsmodell, das in zehn Jahren einen bunten Strauß an Projekten hervorgebracht und eine Vielzahl von Vereinen und Ehrenämtern gefördert habe. So den Film am Arnsteiner Badesee, das Wandertheater mit Shakespeares "Hamlet" in Thüngen und unter dem Thema "Wasser erleben" konnten viele Projekte verwirklicht werden. Viel Lob habe es für die Regionalmärkte gegeben, die jährlich im Wechsel in den ILE-Gemeinden stattfinden. Kellers Büro ist derzeit in Arnstein angesiedelt. Der Stadtrat beschloss einstimmig, die Zusammenarbeit mit der ILE-MainWerntal fortzusetzen.
Nicht unumstritten war der Bauantrag, in der Müdesheimer Radegundisstraße ein Dachgeschoss umzubauen und eine überdachte Terrasse anzuhängen. Für den Stadtrat Joachim Sauer fügt sich das Vorhaben mit dem modernen Pultdach nicht in das Ortsbild ein. Sein Kollege Martin Fischer verwies auf die Ortstrandlage am Sportheim und auf geänderte Vorstellungen von Bauwerbern. Letztendlich gab der Rat seine Zustimmung.
Schwerer fiel das "Ja" zu dem Vorhaben in Schwebenried, wo ein Dreifamilienhaus mit Doppelgarage entstehen soll. Für den Neubau mussten mehrere Abweichungen vom Bebauungsplan akzeptiert werden. Es ging bei der schwierigen Topografie um Grenzabstände, die Dachformen und die Höhe der Stützmauer. Einige Stadträte befürchteten einen Präzedenzfall, der weitere Ansinnen nach sich ziehen könnte. Die Zustimmung fiel dann bei sieben Ablehnungen knapp aus. Einfacher war es beim Bau einer Terrassenüberdachung in der Karlstadter Straße und der Errichtung von drei Zwerchhäusern zur Nutzung des Dachgeschosses als Wohn- und Arbeitsraum im Pointweg von Arnstein und bei der isolierten Befreiung für eine Lagerhalle in der Winterleitenstraße von Gänheim.