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Arnstein
Widerstand gegen Windkraftanlagen bei Schwebenried
Schwebenrieder Bürger machen mit Transparenten mobil gegen neue Windkraftanlagen an ihrer Gemarkung.
Foto: Günter Roth | Schwebenrieder Bürger machen mit Transparenten mobil gegen neue Windkraftanlagen an ihrer Gemarkung.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 14.02.2024 14:29 Uhr

Obwohl eigentlich gegenwärtig noch alle Überlegungen am Anfang stehe, nichts konkretes geplant und noch weniger entschieden ist, herrscht in Teilen des Arnsteiner Stadtteils Schwebenried helle Aufregung. Grund dafür ist einmal mehr das Vorranggebiet für Windkraftanlagen WK 4 südöstlich von Schwebenried. Befeuert wird das Ganze vor allem durch Posts in den "sozialen Medien". Da gehen im Dorf Gerüchte um vom großflächigen Abholzen von Waldgebieten oder vom bewussten Unterschreiten der für Bayern geltenden 10H-Abstandsregeln. In der jüngsten Stadtratssitzung nahm Bürgermeister Franz-Josef Sauer Stellung dazu.

Auslöser ist zunächst einmal der Flyer "Kurzinformationen zu Windenergie". Dieser wurde von den in diesem Jahr beauftragten "Windkümmerern Unterfranken" und dem Stadtratsausschuss "Energie und Umwelt" erarbeitet und verteilt. In dem Schreiben wird auf die dringende Notwendigkeit der regenerativen Energieerzeugung für den Erhalt der Umwelt und des Lebensraums sowie die Merkmale und Auswirkungen von Windenergieanlagen hingewiesen, aber auch auf die möglichen finanziellen Erträge für die beteiligten Kommunen und Bürger.

Im geltenden und verbindlichen Regionalplan werden für die Stadt Arnstein neben dem WK 7 bei Binsfeld, dem WK 5 (Binsbach) noch das WK 7 südöstlich von Schwebenried an der Grenze zum Markt Werneck als Vorranggebiete für Windkraftanlagen ausgewiesen. Ein weiteres kleines Gebiet liegt östlich von Gänheim (WK 26).

Bestandsanalyse beauftragt

Gegenwärtig steht die Stadt Arnstein mit der Nachbargemeinde Werneck in enger Abstimmung über das künftige Vorgehen beim Ausbau der Windenergie im Zuge des notwendigen Ausbaus der erneuerbaren Energien. Deshalb hat sie auch das Angebot des Landes Bayern akzeptiert und mit den "Windkümmerern Unterfranken" neutrale Fachleute mit der Bestandsanalyse sowie dem möglichen weiteren Vorgehen beauftragt.

Arnsteins Bürgermeister Franz-Josef Sauer zeigt auf der 'Schraudenbacher Höhe' die gegenwärtige Stromversorgung mit Windrädern, Solaranlagen und großen Überlandleitungen auf. Im Hintergrund die Türme des ehemaligen Atomkraftwerks in Grafenrheinfeld.
Foto: Günter Roth | Arnsteins Bürgermeister Franz-Josef Sauer zeigt auf der "Schraudenbacher Höhe" die gegenwärtige Stromversorgung mit Windrädern, Solaranlagen und großen Überlandleitungen auf.

Finanziert werden diese durch den Freistaat Bayern, der damit die Bürger und die Kommunen bei der Bekämpfung des Klimawandels unterstützt. In dem betreffenden Flyer werden bislang lediglich die genannten Vorranggebiete und die theoretischen Möglichkeiten aufgezeigt. Nachdem beiderseits der Schwebenrieder Grenze bereits Windräder stehen, ist natürlich auch eine Ausweitung dort denkbar.

Für Aufregung in Schwebenried wird wohl der Hinweis in der Informationsschrift gesorgt haben, dass die Anlagen sowohl im Wald als auch im Offenland stehen könnten. Deshalb äußern sich jetzt dort Bürger besorgt, dass ein großer Kahlschlag stattfinden könnte.

Stadtrat verspricht Transparenz

Sowohl die Stadt Arnstein als auch der Stadtrat betonen ausdrücklich, dass die künftige Weiterentwicklung unter größtmöglicher Transparenz und unter Einbeziehung aller Bürger offen geplant und durchgeführt werde. Wie im Flyer zu lesen ist, können alle ab sofort unter der E-Mail-Adresse "energienetz@arnstein.bayern.de" Fragen und Anregungen einstellen. Ausdrücklich wird betont, dass hier kein privater Investor beteiligt sei, der letztendlich die Gewinne abschöpfe, sondern eine Aktion möglichst vieler Bürger und eine Wertschöpfung in Arnstein beabsichtigt ist.

Mittlerweile hat sich in Schwebenried eine Aktionsgruppe gebildet, die den Bau von Winkraftanlagen auf ihrer Gemarktung, insbesondere in Waldgebieten ablehnt. Nach neuester Meldung wurden bislang schon 400 Unterschriften gesammelt.

 
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