Der Bayerische Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek nahm sich am Samstag drei Stunden lang Zeit, um die Gesundheitsversorgung in Main-Spessart aus nächster Nähe kennenzulernen. Vor Ort sprach er mit den Verantwortlichen von Landkreis und Klinikum, hörte sich aber auch die Sorgen und Wünsche des Personals an. Landrätin Sabine Sitter und der Landtagsabgeordnete Thorsten Schwab begrüßten Holetschek im Landkreis.
Gesundheitszentrum Karlstadt als Vorreiterprojekt
Zuerst stand eine Besichtigung des Gesundheitszentrums in Karlstadt an. Laut Sitter habe sich in der anschließenden Gesprächsrunde „klar gezeigt, dass wir alle das gleiche Ziel teilen: Das Gesundheitssystem muss verändert und den heutigen Anforderungen angepasst werden. Ganz grundsätzlich, aber auch hier bei uns in Main-Spessart." Das Gesundheitszentrum in Karlstadt sei dazu ein wichtiger Schritt.
Als zweite wichtige Säule für die Gesundheitsversorgung im Landkreis wurde das Regionale Gesundheits- und Pflegekompetenzzentrum (RGPZ) in Marktheidenfeld thematisiert. Klinikreferent Bostelaar, der den aktuellen Stand des RGPZ-Projektes näher vorstellte, bat um die Unterstützung der Landesregierung: „Der Landkreis will dieses Projekt unbedingt erfolgreich umsetzen, das gilt für die Bevölkerung und die zuständigen politischen Gremien.“
Sitter ist sicher, dass Main-Spessart als Flächenlandkreis ein Krankenhaus benötigt, das durch Projekte wie Ärztehäuser und RGPZ unterstützt wird. „Wir brauchen Krankenhäuser und weitere medizinische Angebote, in denen die Menschen eine hochwertige Grundversorgung erhalten. Diese müssen für jedermann gut zu erreichen sein. Der Kreistag nimmt viel Geld in die Hand, um den Bürgern die beste Versorgung zu gewährleisten“, führt Schwab aus.
Mitarbeiter sind das Kapital
Beim Besuch des Klinikums Main-Spessart in Lohr machte sich Gesundheitsminister Holetschek ein Bild von der aktuellen Krankenhaussituation. Die Sichtweise der Pflegekräfte wollte er in persönlichen Gesprächen erfahren: „Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag Gesundheitsminister wären? Wie kann man Menschen motivieren, in die Pflege zu gehen?“, fragte der Staatsminister unter anderem eine Krankenschwester.
Einig waren sich die Teilnehmer, dass die Attraktivität des Pflegeberufs gestärkt werden muss. Klinikreferent René Bostelaar sprach sich dafür aus, eine zweite unterstützende Berufsgruppe neben den Pflegekräften zu etablieren. „Hier arbeiten hochqualifizierte Kräfte, die sich momentan leider viel zu oft mit Aufgaben beschäftigen müssen, die nur am Rande mit ihrem eigentlichen Kompetenzbereich, der Pflege, zu tun haben. Das muss sich ändern“, so Bostelaar. Beispielswiese binde die Dokumentation viele Ressourcen, erklärt er.
Als einen Magneten für Personal sieht Sitter das geplante Zentralklinikum: „Der Neubau muss zeitnah beginnen. Die Mitarbeiter brauchen ein Zeichen, der Startschuss ist jetzt nötig.“ Bostelaar äußerte sich optimistisch: „Der Besuch von Herrn Holetschek war ein sehr positives Zeichen – auch für unsere Mitarbeitenden. Wir wissen, dass es nun mit großen Schritten vorangeht.“
Holetschek bedankte sich bei den Beschäftigten des Klinikums: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das eigentliche Kapital. Wir investieren in viele neue Möglichkeiten. Aber jetzt ist es an der Zeit, etwas für Sie zu tun!“
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