
Nach einem von Pater Steffen zelebrierten Gottesdienst in der Klosterkapelle der Kreuzschwestern bekamen am Donnerstagmittag 34 Realschülerinnen der Theodosius-Florentini-Schule im Klostergarten feierlich ihre Abschlusszeugnisse überreicht.
"Ich freue mich, dass ich euch allen das Zeugnis der Mittleren Reife verleihen darf", sagte Schulleiter Carsten Klafke. Der Gesamtnotenschnitt liege bei 2,23, es seien auch sehr gute Einzelleistungen in allen Fächern erreicht worden.
"Heute ist ein guter Tag, um glücklich zu sein", zitierte der Schulleiter aus einem Max-Raabe-Song. Allerdings warteten auch Herausforderungen auf die Absolventinnen. Die schiere Unendlichkeit der Möglichkeiten, die vor ihnen liege, könne schnell zur Qual werden. Zudem sei der Einstieg ins Berufsleben oftmals mit befristeten Arbeitsverträgen und der Forderung nach hoher Mobilität verbunden.
Herausforderungen seien anstrengend, aber auch mit Chancen verbunden, unterstrich Klafke. Das Abschlusszeugnis sei "ein ganz wichtiger Puzzlestein" dafür, zur Gestalterin des eigenen Weges zu werden.
Mit Blick auf die heutige Informationsgesellschaft, "vielleicht sogar Über-Informationsgesellschaft", warnte Klafke vor Fake-News und den Gefahren selbstgemachter Filterblasen. Andererseits werde Digitalisierung und künstliche Intelligenz aber auch zu Erleichterungen führen "und somit mehr Zeit für das Leben jenseits des Bildschirms ermöglichen".
Anspruchsvolle Zeit
"Ihr lebt in einer anspruchsvollen Zeit", sagte Klafke zu den Absolventinnen vor dem Hintergrund einer zunehmend freien und globalisierten Welt, Klimawandel, politisch und religiös motivierter Gewalt und Corona.
Es sei wichtig, das eigene Leben individuell zu gestalten, denn daraus erwachse Glück. Glück, das sei nicht das perfekte Leben. Glücklichsein bedeute, ganz bewusst wahrzunehmen, dass es sich trotz Schwierigkeiten, Fehlern, Ängsten und Niederlagen immer lohne, dabeizusein.
Er sei optimistisch, dass es eine Zeit nach der Pandemie und auch den Raum, Versäumtes nachzuholen, geben werde, sagte Klafke. Und er sei sich sicher, dass die Absolventinnen ihren Weg individuell und erfolgreich gehen werden. Das Rüstzeug dafür hätten ihnen die Eltern sowie die Lehrerinnen und Lehrer mitgegeben. "Jetzt liegt es an euch, den Kokon zu verlassen und als bunter Schmetterling in die Welt zu fliegen, an dem sich alle erfreuen dürfen."
Die Glückwünsche des Elternbeirats überbrachte dessen Vorsitzender Klaus Bittner. Die Absolventinnen könnten stolz darauf sein, das erste Etappenziel in ihrem Leben erreicht zu haben. Mit dem was sie in der Schule gelernt hätten – unter anderem Achtung, Respekt und Rücksichtnahme – seien sie bestens gerüstet für kommende Anforderungen.