Die Begeisterung und Freude über den geglückten Start und die Bergung des Wetterballons, samt seiner Messinstrumente, ist Thomas Keßelring und den Schülern anzumerken. Am Mittwochvormittag informierte der Lehrer mit seinem Team im Franz-Ludwig-von-Erthal-Gymnasium über die Flugbahn, die spektakuläre Bergung und über die ersten verfügbaren Daten.
28 Kilometer Höhe habe der Ballon erreicht. Nachdem er nach zweieinhalb Stunden geplatzt sei, glitten die mit einer Styroporkiste geschützten Messinstrumente und Kameras mit durchschnittlich 35 Stundenkilometern an einem Fallschirm zurück auf die Erde. Von »einem Abenteuer bei der Bergung« spricht Keßelring gegenüber der Redaktion.
Über den kürzesten Weg habe er mit seinem Bergungsteam den von einer App ermittelten Ankunftsort in der Nähe von Mosbach angefahren. »Wir waren viel zu früh da«, so Keßelring, »wir mussten noch eineinhalb Stunden warten, bevor wir das erste Signal hörten«. Über den GPS- Sender konnte das Team vereinzelt Geräusche vernehmen.
Die Schüler durchkämmten erfolglos ein Maisfeld zwischen Mosbach und Amorbach, aus dem das Signal zu kommen schien. Erst als das Signal deutlicher wurde, erkannte der Lehrer mit seinen Schülern, dass der Ankunftsort wesentlich weiter entfernt war.
»Mit dem Einbruch der Dunkelheit«, blickt Lysander zurück, »haben wir den Ballon vom Radweg aus gesehen«. Eine knappe Fahrstunde weiter, in der Nähe von Heidelberg, und in acht Metern Höhe an einem Baum hängend. »Als wir schon Hilfe im Dorf holen wollten, fiel der Fallschirm mit der Kiste auf den Boden«, berichtet Keßelring.
Die Auswertung der Daten erfolgte am Morgen. Bisher können die Schüler neben den Informationen zum abweichenden Flugverlauf auch grobe Daten über die Temperaturschichten und die Luftfeuchtigkeit präsentieren.
Die Wärmesensoren zeichneten zu Beginn eine höhere Temperatur auf, auch durch die Kameras verschuldet, ehe diese fiel und wieder anstieg. Keßelring erklärt das den Schülern der zehnten Klassen, die bei der Demonstration zugegen waren, mit dem Nachlass des Ozons in den verschiedenen Luftschichten.
Das Video, das Schüler über den gesamten Zeitraum des Projekts drehten, wurde durch beeindruckende Video- und Bildaufnahmen aus der Stratosphäre ergänzt. Diese Dokumentation ist auf der Homepage der Schule www.gymnasium-lohr.de zu sehen.
Keßelring dankte abschließend der Sparkasse Main-Spessart für die finanzielle Unterstützung und verwies darauf, dass im nächsten Schuljahr ein weiterer Testflug mit zusätzlichen Messinstrumenten zur genaueren Datenermittlung stattfinden soll. Die Messgeräte sollen dann auch Informationen zur Erderwärmung liefern.