Der Bau- und Umweltausschuss Kreuzwertheim entwickelte in seiner Sitzung in der Turnhalle unter anderem Alternativen zur Vergrößerung des Wertstoffhofs in Kreuzwertheim. Über dessen mögliche Vergrößerung wurde bereits in der Vergangenheit mehrfach diskutiert. Die Abfallwirtschaft ist Aufgabenbereich des Landkreises, der somit Träger des Wertstoffhofs ist. Der aktuell erneut diskutierte Wunsch nach einer Vergrößerung der Anlage resultiert aus dem Verhalten der Bürger.
So heißt es in der Vorlage, seit einigen Jahren habe sich die regelmäßige Entsorgung des gelben Sackes und von Papier auf dem Wertstoffhof eingebürgert. Dies ist allerdings so nicht vorgesehen, da den Bürgern laut Landratsamt genügend Möglichkeiten geboten wird, um ihren Abfall ordnungsgemäß über die Müllabfuhr zu entsorgen. Der Wertstoffhof soll vorrangig für besondere Abfallarten wie Elektroschrott, Druckerpatronen, CDs, Altholz, Industriefett dienen. „Aufgrund der enormen Menge der abgegebenen Säcke und des Papiers auf dem Wertstoffhof wird von den Wärtern immer wieder gefordert, mehr Container aufzustellen, was aufgrund der Größe des Hofs nicht möglich ist, heißt es in der Ausschussvorlage. Eine Vergrößerung und mehr Container für diese Abfallarten lehnt das Landratsamt generell ab.
Nur mit Bauantrag
Aus Kreuzwertheimer Sicht weist die Vorlage darauf hin, dass eine Erweiterung des Geländes nur mit Bauantrag möglich sei, was entsprechende Kosten verursache. Zudem habe die Marktgemeinde bereits 2014 fast 10 000 Euro für eine kleine Erweiterung investiert. Der Platz sei für die aktuelle Anzahl der Container ausreichend. Bürgermeister Klaus Thoma wies zudem darauf hin, dass es unwahrscheinlich sei, eine Erweiterung genehmigt zu bekommen.
Er zeigte jedoch auch ein Stück weit Verständnis für das Abliefern der Gelben Säcke. Klaus Gehret von der Bauverwaltung der Marktgemeinde zeigte ebenso Verständnis, dass die Leute müffelnde gelbe Säcke im Sommer nicht zu Hause lagern wollen. Er sah allerdings auch keine Notwendigkeit, den Wertstoffhof auf Kosten der Marktgemeinde zu erweitern, und verwies auf die bereits hohen Planungskosten dafür. Aus Reihe der Räte wurde auf die höhere Zahl an Onlinebestellungen und die damit wachsende Kartonmenge bei den Verbrauchern verwiesen.
Entsorger reagiert langsam
Auf Nachfrage aus dem Gremium, warum die Container des Wertstoffhofs nicht häufiger geleert werden, verwiesen Thoma und Gehret auf die ärgerlichen Schwierigkeiten mit dem vom Landkreis beauftragten Entsorgungsunternehmen. Die Abholung solle auf Zuruf der Wärter des Wertstoffhofs erfolgen. Obwohl diese oft mehrere Male nachhaken, brauche das neue Entsorgungsunternehmen lange, bis die Container abgeholt werden, wurde erklärt. Thoma sagte: “ Es ist ein Ärgernis, dass der Entsorger nicht schnell reagiert.“ Das gleiche Problem habe man bei den Containern im Mainvorland.
Räte und Bürgermeister richteten in der Diskussion auch Apelle an die Nutzer des Wertstoffhofs. So sollten große Metallteile wie Fahrräder besser einem Schrotthändler gegeben, als über den Metallcontainer entsorgt zu werden. Ärgerlich sei auch, dass Gewerbetreibende riesige Mengen zum Wertstoffhof bringen. Dies sei nicht zulässig, da Gewerbetreibende diese über eigene Container entsorgen müssen. Als Ergebnis der Diskussion sprach sich das Gremium einstimmig gegen eine Erweiterung aus.
Presscontainer aufstellen
Stattdessen wurde folgendes beschlossen: Es wird darauf verwiesen, dass Anlieferer aus dem ganzen Umkreis kommen. Der Landkreis wird darum gebeten, auf dem Wertstoffhof Kreuzwertheim Presscontainer aufzustellen. Außerdem soll er das Entsorgungsunternehmen auffordern, nach der Meldung zeitnah zu reagieren.
Weiterhin wird seitens der Marktgemeinde geprüft, ob ihr eigener Grünschnittcontainer einen Platz außerhalb des Hofs finden kann und so im Hof mehr Platz entsteht. Thoma bat die Bürger in diesem Zusammenhang nur kleinere Mengen Grüngut zum Container zu bringen und größere Mengen gleich auf die Deponie.
Einstimmig beschloss der Ausschuss die Aufstellung einer Hundetoilette in Wiebelbach. Diese wird am Ortsausgang Richtung Unterwittbach nach der Bebauung angebracht. In der Diskussion dazu wurde auf die hohen Kosten von über 500 Euro pro Exemplar verwiesen. Gemeinderat Steffen Schütz bot an, zu prüfen, ob man selbst eine günstigere Lösung entwickeln könne.
Kritik übten Bürgermeister und Räte daran, dass die Kotbeutel von manchen Hundehaltern in der Landschaft statt den Mülleimern entsorgt werden. bdg