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Karlstadt
An Bord in Karlstadt: Wenn Zuckerrüben zu Plastik werden
Intraktivität und Selbsttätigkeit sind neben fundierten Informationen die Grundprinzipien der Ausstellung im umgebauten Frachtkahn "MS Wissenschaft". In diesem Jahr geht es um Bioökonomie.
Foto: Günter Roth | Intraktivität und Selbsttätigkeit sind neben fundierten Informationen die Grundprinzipien der Ausstellung im umgebauten Frachtkahn "MS Wissenschaft". In diesem Jahr geht es um Bioökonomie.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:22 Uhr

Wie können Waschmittel aus Pilzen hergestellt werden, Strümpfe aus Chicorée und Proteine aus Insekten? Bis 19 Uhr an diesem Montag lädt das umgebaute Frachtschiff "MS Wissenschaft" an der Karlstadter Mainpromenade ein, eine Vielzahl von Facetten der Bioökonomie an rund 30 interaktiven Stationen zu erforschen.

Nein, es genügt nicht, wenn viele Menschen gemeinsam an einem Strang ziehen - selbst wenn sie das in der selben Richtung tun. Die meisten Probleme unserer Zeit sind viel komplexer, sie sind nicht eindimensional, sie sind miteinander verbunden und eine Aktion in einer bestimmten Richtung hat oft Auswirkungen auf andere Bereiche. Diese Einsicht mussten die Besucher wie der Karlstadter Bürgermeister Michael Hombach und  Mitglieder des Stadtrats am Aktionstisch "Die Welt im Gleichgewicht" feststellen.

Fingerspitzengefühl und Gemeinsinn waren gefragt

17 Themen wie Frieden und Gerechtigkeit, sauberes Wasser und Bedürfnisse der Industrie standen einander auf einer beweglichen kreisrunden Platte gegenüber. In jedem Feld war eine Kuhle eingelassen, in welche die Probanden jeweils eine Kugel hineinrollen sollte. Schnell zeigte sich, dass der Schwenk in die eine Richtung, die übrigen Kugeln aus dem Gleichgewicht bringen konnten. Da waren Fingerspitzengefühl und Gemeinsinn angesagt.

Die Ausstellung im umgebauten Frachtkahn 'MS Wissenschaft' kann noch an diesem Montag in Karlstadt besucht werden. 
Foto: Günter Roth | Die Ausstellung im umgebauten Frachtkahn "MS Wissenschaft" kann noch an diesem Montag in Karlstadt besucht werden. 

Diese Station zeigt exemplarisch die pädagogisch geschickte, interaktive Aufbereitung der Ausstellung im großen Schiffsrumpf. Überall dürfen die Besucher nicht nur Informationstafeln und Bilder bestaunen oder selbst ablaufende Vorgänge betrachten. Vielmehr kann man digital über Touchsreens oder haptisch durch Drehen und Schieben Situationen und damit Parameter verändern.

Die Bioökonomie steht heuer im Mittelpunkt

Seit 20 Jahren widmet sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung gemeinsam mit der Initiative Wissenschaft im Dialog die sogenannten "Wissenschaftsjahre" unter einem speziellen Thema aus. Diese werden dann an Bord des Frachtschiffes "MS Wissenschaft" der Öffentlichkeit vorgestellt. Nach Themen wie Demografie, Arbeitswelten der Zukunft und Künstliche Intelligenz steht in diesem Jahr die Bioökonomie im Mittelpunkt.

Dabei geht es um die Erzeugung, Erschließung und Nutzung biologischer Ressourcen, Prozesse und System, um Produkte, Verfahren und Diesnstleisutungen bereitstellen zu können. Wie kann man beispielsweise fossile und mineralische Rohstoffe ersetzen oder erneuerbare Produkte und umweltschonende Verfahren hervorzubringen. Hierfür werden Algen als Produzenten für Kerosinersatz, Kleidung aus biogenen Reststoffen oder sich selbst abbauende, biobasierte Kunststoffen. Kurz gesagt, Plastik das nicht nur recyclebar ist, sondern das sich selbst auflöst. So kann aus einer Zuckerrübe Bioplastik werden.

Auch die Ernährung ist ein wichtiges Thema im Bauch der "MS Wissenschaft". Die traditionelle Nahrungerzeugung verbraucht viel Ackerfläche und Wasser, und erzeugt große Mengen an Schadstoffen. Dazu zeigt ein kühlschrankähnlicher Bio-Quader, wie man - bislang in kleinem Umfang - ohne große Bodenfläche Salate und Kräuter wie Kresse erzeugen kann. Noch ist das im Versuchsstadium, doch könnte die Zukunftsmusik Wirklichkeit werden.

Die "MS Wissenschaft" legt am Dienstag von ihrem Platz an der Karlstadter Mainpromenade ab. Bis dahin ist der Besuch von 10 bis 13.30 Uhr und ab 14.30 Uhr bei freiem Eintritt möglich. Die Anzahl der Besucher wird an Bord "per Ampel" geregelt, eine Anmeldung ist nicht möglich.

 
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