
Die Burg-Lichtspiele Mühlbach zeigen den Film „Hectors Reise – oder die Suche nach dem Glück“ in der Vhs-Filmauslese am Sonntag um 11.15 Uhr sowie am Montag und Mittwoch jeweils um 20 Uhr. Freigegeben ist der Film ab zwölf Jahre (Dauer: 119 Minuten).
„Glücksliteratur“ ist seit Jahren schon ein äußerst beliebter Lesestoff. François Lelords populär-philosophischer Roman „Hectors Reise – oder die Suche nach dem Glück“, bei seiner Veröffentlichung als eine „berührende Wiederbelebungsmaßnahme für abhandengekommene Träume“ angepriesen, gehört zu den etwas anspruchsvolleren Werken dieser Kategorie und hat mit seiner erfrischend leichten Erzählweise auch bei uns ein Millionenpublikum erreicht.
Der britische Regisseur Peter Chelsom adaptierte Lelords Vorlage nun für die Kinoleinwand und kehrte damit zu seinen etwas skurrileren Anfängen zurück. Wie der Romanautor ist auch seine Figur Hector ein Londoner Psychiater. Der hat sich mit einer durchgestylten Wohnung, einer schönen Freundin und vielen unglücklichen Patienten in einem äußerlich perfekten Leben eingerichtet. Letzteres macht Hector selbst auch ein wenig unglücklich, denn ihn treibt die Frage um, wie er seinen Patienten wirklich helfen kann, wieder glücklich zu werden.
Als ihm eine medial begabte Patientin eine große Reise voraussagt, entschließt er sich zu einer weltweiten Suche nach dem wahren Glück. Über China führt Hectors Weg ins tiefste Afrika und dann zu seiner ersten großen Liebe nach Los Angeles. Er macht Bekanntschaften mit weisen Mönchen, verführerischen Damen, Bankern, Warlords, finsteren Drogenbossen und einem etwas spröden Neurologen. So verschieden wie die Menschen, die er trifft, sind auch deren Vorstellungen vom Glück, und am Ende der Reise findet Hector vor allem eines: nämlich sich selbst.
So vielfältig wie die den Film strukturierenden 15 Glücksrezepte sind auch die filmischen Mittel, mit denen Chelsom sie zwischen tiefgründigem Ernst und beschwingter Oberflächlichkeit umkreist. Slapstick-Einlagen, verspielte Zeichentrickelemente und vor allen Dingen der gewohnt naiv-trockene Humor des Protagonisten helfen, den Film, der nicht zuletzt mit echtem Lokalkolorit punkten kann, weitestgehend in einer kitschfreien Zone zu halten. Hectors Erkenntnisse sind meist glaubhaft in seinen Erlebnissen verortet, und es wird dabei nicht so getan, als ließe sich alles Leid einfach so in Wohlgefühl verwandeln.
Der britische Comedian Simon Pegg ist die denkbar beste Wahl für die Darstellung des kindlich-naiven Hector. Gaststars wie Veronica Ferres, Stellan Skarsgaard, Toni Collette, Jean Reno und Oscar-Preisträger Christopher Plummer begegnen wir als Hectors Reisebekanntschaften.
Fazit: Wer keine allzu tiefgründigen philosophischen Diskurse erwartet, wird von dem flotten Wohlfühlfilm auf kurzweilige Art gut unterhalten.