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Wenn Luchs und Wolf wiederkehren
Wie man das Wissen über Raubkatzen an Kinder vermittelt, lernten Pädagogen und Lehrer anschaulich bei einer Fortbildung des Naturpark Spessart.
Foto: Frank Zagel | Wie man das Wissen über Raubkatzen an Kinder vermittelt, lernten Pädagogen und Lehrer anschaulich bei einer Fortbildung des Naturpark Spessart.
Frank Zagel
 |  aktualisiert: 24.01.2019 02:28 Uhr

Einst von den Menschen in unseren Wäldern ausgerottet, haben Wildkatzen und Luchse, teils durch Wiedereinbürgerung, den Spessartwald wieder als Heimat angenommen. Auch Sichtungen von Wölfen gab es schon im Spessart. Es ist also mittlerweile keinesfalls mehr abwegig, eines dieser imposanten Wildtiere nach über hundert Jahren Abwesenheit wieder zu begegnen.

Grund genug für den Leiter des Naturparks Spessart, Oliver Kaiser, sich Gedanken zu machen, wie dieses Thema auch in die Klassenzimmer gebracht werden kann. »Wir wollen das Wissen über Wildkatzen spielerisch den Schülern beibringen« erklärte Kaiser seine Ambitionen. »Die Raubkatzen sind wieder im Spessart und diese Faszination möchten wir greifbar machen« so Kaiser.

Im Rahmen einer Fortbildung konnte der promovierte Diplom- Biologe am Donnerstag knapp 30 Grundschullehrer und Naturparkführer in der Grundschule Wombach begrüßen. Anmeldungen hatte er doppelt so viele, was sicherlich auch das große Interesse an der Rückkehr der Raubtiere unterstreicht.

Referentin war die Leiterin der Umweltbildungsstelle »Stadtoase« des Bund Naturschutz Kronach, Susanne Meier. Seit vielen Jahren befasst sich die 53-jährige Erzieherin und Umweltpädagogin mit den heimischen Raubkatzen und vermittelt ihr Wissen.

Die Teilnehmer sollten ein Gefühl für Größe, Gewicht und Verhaltensweisen der Tiere erhalten und dieses durch praktische Exkursionen und Lernspiele im Wald an die Schüler weitergeben.

Im Wald wurde dann auch, dem teilweise strömenden Regen zum Trotz, gebastelt, gemalt und modelliert. Die Aufgabe, die von Meier ausgegeben wurde, umfasste Größe, Gangart, Gebiss, Gewicht und den Geburtsverlauf der Raubtiere, größtenteils durch Naturmaterialien, darzustellen. In Gruppen aufgeteilt erschufen die Lehrer und Naturparkführer wahre Kunstwerke von Wildkatze, Luchs und Wolf, um diese den anderen Gruppen zu veranschaulichen und vorzustellen. Ebenso wurden Gebisse mittels Lehm und Steinen plastisch gestaltet.

Wissen kreativ weitergeben

»Aus reinem Interesse und um Auskünfte zu geben«, hat sich Gabi Bechold, Naturparkführerin aus Burgsinn, für den Kurs angemeldet. Mit Hingabe modelliert sie an der aus Hölzern, Blättern und Moos bestehenden, lebensgroßen Wildkatze, die ihre Gruppe zur Aufgabe hat. Bechold hat im Sinngrund bereits Luchse gesehen und möchte den Menschen die Panik vor den Tieren, insbesondere den Wölfen, nehmen. Auch die Naturpark-Spessart-Grundschule aus Partenstein nimmt mit zwei Lehrkräften teil. Karin Schanbacher, die in ihrer Schule auch als Fachberaterin für Umwelt fungiert, freut sich über die Zusammenarbeit mit dem Naturpark Spessart. Das erlernte Wissen soll in den Unterricht mit einfließen. Exkursionen in den Wald gehören zum Alltag der Schule.

Auch Oliver Kaiser, der mit seinem neu eingestellten Naturpark- Ranger Andreas Schätzlein anwesend ist, zeigt sich vom Projekt begeistert. »Wenn wir das Wissen über Wildkatze, Luchs und Wolf genauso kreativ an die Kinder weitergeben können, wie wir es vermittelt bekamen«, so Kaiser, »dann wird das auf große Resonanz stoßen.«

Für Naturbegeisterte bildet der Naturpark Spessart auch 2019 wieder Naturparkführer für den Spessart aus, die sich für die Vermittlung von Naturwissen einsetzen sollen. Weitere Informationen dazu: www.naturpark-spessart.de.

 
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