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Lohr
Wenn Kurfürst und Spiegel Geschichte(n) erzählen
Gar absonderliche Gestalten kommen beim neuen Audioguide-System im Spessartmuseum zu Wort, etwa der "Hölzerlips" und die Putzfrau des Museums. Doch damit nicht genug. 
Testen die neuen Audioguides im Spessartmuseum (von links): Textübersetzerin (französisch) Celine Morin-Weierich, Stefanie und Jörg Ambrosius (Beschilderung), Museumsleiterin Barbara Grimm und Museumstechniker Andreas Eich. Bei dem stattlichen Herrn auf dem Sockel handelt es sich um Kurfürst Franz Georg von Schönborn.
Foto: Wolfgang Dehm | Testen die neuen Audioguides im Spessartmuseum (von links): Textübersetzerin (französisch) Celine Morin-Weierich, Stefanie und Jörg Ambrosius (Beschilderung), Museumsleiterin Barbara Grimm und Museumstechniker ...
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:58 Uhr

(wde) Das Spessartmuseum im Lohrer Schloss ist um eine Attraktion reicher: Ab sofort stehen den Besuchern 50 Audioguides zur Verfügung, über die man sich an 45 verschiedenen Stationen Geschichten aus der Geschichte des Spessarts erzählen lassen kann.

Wie Museumsleiterin Barbara Grimm am Donnerstag erläuterte, sind über die Audioguides 45 Zeitzeugen aus sieben Jahrhunderten zu hören. Bei einigen von ihnen handele es sich um reale historische Personen wie beispielsweise den Kurfürsten Franz Georg von Schönborn oder den Räuber "Hölzerlips" (Georg Philipp Lang), andere seien fiktiv (Waldarbeiter). Zu Worte kommen laut Grimm aber auch Personen der Gegenwart, unter anderem eine Putzfrau des Museums, sowie Dinge wie ein Spiegel, ein Abtritt (Klo) und ein Nachttisch.

In drei Sprachen

Die je nach Wahl in Deutsch, Englisch und Französisch zu hörenden Texte hat Barbara Grimm verfasst - bis auf einen: Der "Guckkastenmann" stammt von einer Schülerin des Gymnasiums Marktheidenfeld, die vor einiger Zeit im Spessartmuseum ein einwöchiges Praktikum absolviert hat.

Redaktionell bearbeitet wurden die Texte laut Grimm von der Linon Medien KG, in deren Tonstudio in Schonungen sie auch eingesprochen worden seien, meist von Profis.

Museumstechniker Andreas Eich musste Grimm zufolge einige Objekte umhängen, damit für den Audioguide-Rundgang "alles passt", der Gemündener Grafiker Jörg Ambrosius habe die Beschilderung übernommen. Finanziell unterstützt wurde die Einführung des Audioguide-Systems ihren Worten nach von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern und der Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken.

Wer sich alle 45 Texte anhört, muss laut Grimm dafür rund anderthalb Stunden einplanen.

 
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