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Marktheidenfeld
Wenn ein Raumschiff im Lengfurter Steinbruch landet
Felix Barthel bei der Vorstellung seines Kurzfilms 'Rocket Man'.
Foto: Gerhard Schmitt | Felix Barthel bei der Vorstellung seines Kurzfilms "Rocket Man".
Gerhard Schmitt
 |  aktualisiert: 15.04.2019 02:12 Uhr

Sehr großes Interesse fand die Kurzfilm-Nacht im Movie-Kino, bei der der Marktheidenfelder Felix Barthel seinen ersten Kurzfilm "Rocket Man" seiner Familie, vielen Freunden und Weggefährten auf großer Leinwand präsentierte. Die Produktion des Films wurde unterstützt von der Raiffeisenbank Main-Spessart.

Felix Barthel, 22 Jahre alt, Abitur am Balthasar-Neumann-Gymnasium in Marktheidenfeld, studiert aktuell im siebten Semester an der Hochschule in Ansbach Multimedia und Kommunikation mit dem Schwerpunkt 3D-Design und Film. Das Besondere an seinem Projekt, an dem er zwei Jahre gearbeitet hat, sind die computeranimierten Bildelemente und speziellen Effekte, die er nachträglich eingefügt hat. Dadurch vereinen sich Realität und Computeranimation, wofür besonders der "Bluescreen", ein blauer Hintergrund, benutzt wird. In diesem lässt sich alles, was blau ist, bei der Bearbeitung herausnehmen und durch andere, eigene Bilder oder Zeichnungen verändern.

Drehorte waren unter anderem die Räume der Hochschule Ansbach, ein Kinderzimmer, ein Friedhof, der stillgelegte Teil des Lengfurter Steinbruchs und ein Flugsimulator in Düren. Die Geschichte handelt von zwei Brüdern, die ihre verstorbene Mutter vermissen und auf der Suche nach ihr mit einem Raumschiff durch das Weltall fliegen. Besonders gut gewählt im Film waren die Kameraperspektiven, die den Zuschauer ganz nah an die handelnden Personen heranführen und fast Teil der Szene werden lassen.

Auf die Frage, wo er sich nach seinem Studium beruflich sieht, antwortete Felix Barthel selbstbewusst: "Langfristiges Ziel ist natürlich Hollywood. Klingt doof, aber es ist tatsächlich so, dass man im Bereich von visuellen Effekten in Studios reinkommen kann, wenn man gut ist und viel Zeit investiert." Kurzfristig ist sein Ziel, nach dem Studium in etablierten Werbeagenturen Fuß zu fassen, die für das Fernsehen oder ihre Kunden Clips produzieren, die 3D-Bilder sprich animierte Bilder beinhalten. Hier sieht er sich vor allem in der Nachproduktion und Nachbereitung der Filme.

In einem kurzen Vortrag gab er einen Blick hinter die Kulissen des Projekts. Er erläuterte die Entstehung des Films, den Ablauf einer klassischen Filmproduktion und die eingesetzten Spezialeffekte. Das Projekt wurde ohne staatlichen Zuschuss selbst finanziert und selbst organisiert. Ein großes Team mit 16 Personen und das gesamte Equipment musste zusammengestellt und für die Drehdauer von sieben Tagen und 16 Stunden täglich auch die Verpflegung selbst organisiert werden. Das Besondere in seiner Vorproduktion ist, dass er jedes einzelne Bild in 3D mit seinem Kameramann nachgebaut hat, damit die einzelnen Personen vorab wissen, was später im Film zu sehen sein soll.

Gezeigt wurden auch die beiden Kurzfilme seiner Studienkollegen Alexander Gerbeth mit dem Titel "Unsichtbar" und Kevin Thai mit dem Titel "Arbitrium", die den Zuschauern ebenfalls gut gefielen.

 
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