Retten, Löschen, Bergen, Schützen – diese Schlagworte charakterisieren die verschiedenen Aktivitäten rund um den Tag der offenen Tür der Gössenheimer Wehr an ihrem Feuerwehrgerätehaus und dem nahe liegenden Bauhof der Gemeinde. Besonderes Interesse zeigten dabei die Besucher an der Fahrzeug- und Geräteschau der Wehr und auch weiterer Hilfs- und Rettungsorganisationen.
"Die Freiwilligen Feuerwehren übernehmen ehrenamtlich eine Pflichtaufgabe der Gemeinde und sind rund um die Uhr einsatzbereit", stellte Kommandant Achim Strohmenger bei der Begrüßung fest. Die Leistung der ehrenamtlichen Feuerwehrdienstleistenden könne nicht hoch genug bewertet werden.
"Die Anzahl der Brandeinsätze ist gleich geblieben, aber es sind noch unverhältnismäßig viel technischer Hilfeleistungen hinzugekommen", stellte Strohmenger fest. Die lokale Wehr habe rund 20 Einsätze im Jahr.
Dieser Feuerwehrtag sollte auch den Nachwuchsgewinnung dienen. "Wir wollen Interessenten aus Gössenheim und Sachsenheim, egal ob Kinder ab sechs Jahren, Jugendliche, Erwachsene, Quereinsteiger und Frauen motivieren unserer Wehr beizutreten", sagte Strohmenger. Als einen Eckpfeiler der öffentlichen Sicherheit bezeichnete Bürgermeister Klaus Schäfer die Gössenheimer Wehr. Er dankte den Blauröcken für die stets hohe Einsatzbereitschaft.
Fett oder Öl in Topf und Pfanne auf der angeschalteten Herdplatte vergessen, das sich dann selbst entzündet – was tun? Einfach Deckel drauf, oder falls in der Küche vorhanden, eine echte Löschdecke nehmen und den Band ersticken. "Nie mit Wasser löschen", sagen die Feuerwehrleute und demonstrierten, was dann passiert. Mit Schutzkleidung und sicherer Entfernung schütten sie Wasser in das Öl. Eine riesige Stichflamme war die Folge.
Wie wichtig Rauchmelder sind, erläuterte der Kommandant beim simulierten Wohnungsbrand. Wenige Atemzüge voller Rauch können tödlich sein, so Strohmenger. Da können die eindringlichen Signale der Rauchmelder dem Schlafenden das Leben retten. Die Demonstration zeigte ferner, wie schnell sich ein Zimmerbrand entwickeln und welch große Hitze dabei entstehen kann. Auch Spraydosen solle man keiner größeren Hitze aussetzen. Von einem sicheren Käfig umgeben, explodierten diese mit einem lautstarken Knall und einem großen Feuerball.
Die Karsbacher Wehr zeigte, wie man verklemmte Fahrzeugtüren öffnet oder gar das komplette Dach abtrennt, um so die Bergung der verunglückten Personen zu ermöglichen.
Auch weitere Hilfsorganisationen hatten Teile ihres Geräte- und Fuhrparks mitgebracht und präsentierten es auf dem Gelände des Gössenheimer Bauhofes. Dazu zählten die Vertreter des Technischen Hilfswerks (Ortsverband Karlstadt), der Rotkreuz-Bereitschaft (Gemünden), die Bergwacht (Frammersbach), sowie die Feuerwehr Gemünden und die Patenwehr aus Karsbach.
Die Leiter der Gössenheimer Kinderfeuerwehr, Steffi Gössl und Thorsten Riedmann, zeigten mit den 16 Kindern zwischen sechs und elf Jahren anschaulich, wie auf der Autobahn bei einem Unfall eine Rettungsgasse gebildet wird, damit Polizei, Rettungswagen und Feuerwehr an den Unfallort gelangen kann. Wie lang sind 112 Gramm Kupferrohr ? Das galt es beim Aktivquiz bei Wehr möglichst genau abzuschätzen und mit der Rettungsschere abzuschneiden. Ein großer Spaß für die Kinderwehr und andere, denen die Eltern an der Schere assistieren mussten.