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TRENNFELD
Wenn Anton zu Antonjunian wird
„Musterschüler“ Michael Geiger mit seinem Orchester beim Jahreskonzert in Trennfeld.
Foto: Raymond Roth | „Musterschüler“ Michael Geiger mit seinem Orchester beim Jahreskonzert in Trennfeld.
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 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:04 Uhr

Ein in jeder Beziehung meisterliches Konzert führte das Symphonische Blasorchester der Musikkapelle Lengfurt in der Triefensteinhalle in Trennfeld auf. Es war nicht nur das Konzert zum 25. Jubiläum der Kapelle, sondern auch das Prüfungskonzert für den Dirigenten Michael Geiger. Die Halle war mit 500 Zuhörern ausverkauft.

Unter den Ehrengästen wurden viele Musiker der allerersten Stunde und Gründungsmitglieder hervorgehoben, ohne die es die Musikkapelle in der heutigen Form nicht gäbe. Einer davon ist Vorsitzender Bruno Hock, der wie immer die Moderation übernommen hatte.

Die „Jubilee Overture“ des englischen Komponisten Philip Sparke (* 1951) war der standesgemäße Beginn des Konzerts. Mächtig und auch mächtig anstrengend für den Solisten war dann das „Konzert für Trompete und Orchester“ des armenischen Komponisten Alexander Arutjunian. Wer nach den gut 15 Minuten den Solisten Anton Baumeister „Antonjunian“ hätte nennen wollen, das Publikum hätte ihn sicher mit viel Beifall bestärkt.

„Godzilla eats Las Vegas“, schon 2009 als Höhepunkt des damaligen Jahreskonzerts mit dem Titel U.S.A. (Unplugged – Symphonisch – Authentisch) gespielt, zeigte das Orchester in Bestform. Das Stück bestätigte das Zitat des Komponisten: „Ich dachte, es wäre ein Riesenspaß, etwas komplett Irrwitziges zu schreiben.“ Gelungen? Oh ja!

Idealer Opener nach der Pause war „Der Walzer Nr. 2“ von Dmitri Schostakowitsch, der Bestandteil der Suite für Varieté-Orchester ist, die 1988 vom London Symphony Orchestra uraufgeführt wurde. Das Oscar-prämierte Titellied „When You Believe“ wurde von Simone Wiegand und Tanja Rösch in der Originalversion in Englisch sowie mit Jessica Wiegand als Mirjam mit dem israelitischen Gotteslob in Hebräisch gesungen.

Das von der südamerikanischen Rhythmik und Melodik mitreißende „Danzón Nr. 2“ aus der Feder des mexikanischen Komponisten Arturo Márquez kam besonders gut an, nicht zuletzt durch das Arrangement des Vereinsgründers Matthias Höfert.

Besonders zu erwähnen: die „Ouvertüre“ von Hubert Hoche, dessen Kompositionswelt häufig der Weltraum ist. Klangbilder der Einsamkeit im Unendlichen, das sind die Emotionen, die dieser Komposition zugrunde liegen, grandios in Szene gesetzt vom Dirigenten, bei dem sich der Komponist mit einer herzlichen Umarmung bedankte. Das Publikum habe hier, so Bruno Hock, die ungewohnten Orchesterklänge wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Mit der hervorragenden Note von 1,4 wurde das Dirigat von Michael Geiger bei seinem Abschlusskonzert zum Erwerb des „Master of Musicperformance“ (Orchesterleitung) bewertet. Glückwünsche kamen von seinem Musikprofessor Ernst Oestreicher und dem bayerischen Landesdirigenten für Blasmusik, Frank Elbert, die in der dreiköpfigen Prüfungskommission mitten in der Triefensteinhalle saßen.

Natürlich gab es nach den Dankesworten, unter anderen von Landrat Thomas Schiebel, zum Schluss noch eine Zugabe.

 
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