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GEMÜNDEN
Wenn 10 000 abtanzen
Zehntausend Menschen tummelten sich am Wochenende in Gemünden auf der Tanzinsel.
Foto: Heiko Betz | Zehntausend Menschen tummelten sich am Wochenende in Gemünden auf der Tanzinsel.
Michael Mahr
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:43 Uhr

Die „Tanzinsel“ lockte am Samstag nach Angaben der Veranstalter wieder rund 10 000 junge Menschen nach Gemünden, auf die Halbinsel zwischen Schutzhafen und Main, um bei Techno-Musik abzutanzen. Bei der Tourist-Info registriert man mit Freude, dass das Techno-Festival sehr viele junge Leute nach Gemünden lockt und der Name der Stadt auf diese Weise so in aller Munde ist.

Von den Teilnehmern, die aus ganz Unterfranken und teilweise weit darüber hinaus angereist waren, wurden Organisation und Programm der Tanzinsel durchweg gelobt. Auch von kurzen Regenschauern ließen sich die Feiernden die Laune nicht vermiesen.

Stefan Bodzin, DJ Karotte und viele mehr

Neben Stars der elektronischen Musik wie den das Finale bestreitenden Stefan Bodzin lockten zwischen 11 Uhr und 23 Uhr die DJs Karotte, Kaden b2b Stefanik, Felix Kröcher, Âme und Matthias Tanzmann die jungen Leute. Sämtliche Karten für die Großveranstaltung waren bereits im Vorverkauf weg gewesen – eine Erkenntnis, die die Fans des seit 2013 in Gemünden stattfindenden Festivals seit einigen Jahren schon auf dem Schirm haben. Sie bemühen sich entsprechend früh um ihre Plätze.

Die Gemündener Feuerwehr war bei der Tanzinsel mit 16 Mann im Einsatz, berichtete Kommandant Heiko Betz. Von 10.30 Uhr bis 0 Uhr zeigte sie Präsenz. Sie stellte die Sicherheitswacht für den Brandschutz, kontrollierte also das Festivalgelände, damit nicht zum Beispiel durch weggeworfene Zigarettenkippen Brände entstehen. Die Feuerwehrleute vergewisserten sich auch, dass an den Essensständen die vorgeschriebenen Feuerlöscher vorhanden waren. Alles in allem war es ein Einsatz ohne besondere Vorkommnisse, berichtete Betz.

Lob für die gute Organisation

Auch beim Roten Kreuz zog Kreisbereitschaftsleiter Stefan Ebert nach dem „größten sanitätsfachdienstlichen Einsatz im Landkreis“ zufrieden Bilanz. Die Zusammenarbeit mit Veranstalter, Polizei und Feuerwehr klappte reibungslos. Die Tanzinsel war heuer „perfekt vorbereitet“, so Ebert. Die Veranstalter hätten aus den vergangenen Jahren viel gelernt und das Gelernte auch umgesetzt, konstatierte er. So stelle er sich die Organisation einer solchen Veranstaltung vor, sagte Ebert anerkennend.

Mit 53 Leute war das Rote Kreuz im Einsatz. Dazu kommen noch einmal zehn Helfer der Wasserwacht, die zum Roten Kreuz gehört. Sie patrouillierten zu Fuß und mit dem Boot ums Festivalgelände, verbrachten aber einen ruhigen Einsatz.

Großer Einsatz für das BRK

60 Besucher des Festivals mussten sich von den Rotkreuz-Helfern behandeln lassen. Ebert verglich den Einsatz mit dem auf einem Volksfest. Sieben Patienten mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wegen dieser Transporte war nachträglich noch die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Transport aus Marktheidenfeld zum Einsatz gerufen worden.

Die SEG Information und Kommunikation stellte den Einsatzleitwagen, der die Schnittstelle zur Rettungsleitstelle in Würzburg und zur örtlichen Einsatzleitung der Feuerwehr war. Die SEGs Technik und Sicherheit aus Lohr und Verpflegung aus Kreuzwertheim kümmerten sich unter anderem um die Technik, den Strom und die Sanitäranlagen für die Helfer sowie um deren Verpflegung. Mittags gab's belegte Brötchen, abends Gyros für die Rotkreuzleute. Die ersten von ihnen waren schon ab 8.30 Uhr auf dem Festivalgelände im Einsatz, zum Aufbau und zur Abstimmung mit den Veranstaltern. „Um 1.30 Uhr waren alle wieder abgerückt“, so Ebert.

Polizei: relativ ruhige Veranstaltung

Auch die Polizei spricht von einer relativ ruhigen Veranstaltung. Auf dem Festivalgelände wurde im Gegensatz zu den Vorjahren diesmal kein einziger Fall von Körperverletzung registriert. Bislang wurde lediglich eine Körperverletzung im Zusammenhang mit der Tanzinsel angezeigt. Dabei soll eine 25-jährige Frau eine 27-Jährige auf dem Nachhauseweg in der Fußgängerzone auf Höhe der Sparkasse mit der Faust geschlagen haben, so dass die 27-Jährige Nasenbluten davontrug.

Das Ganze spielte sich gegen 23.10 Uhr nach der Veranstaltung ab. Sollten Zeugen den Vorfall beobachten haben und Hinweise geben können, werden sie gebeten, sich mit der Polizei Gemünden in Verbindung zu setzen, Tel. (0 93 51) 97 41-0.

Betäubungsmittel sichergestellt

Bei Personenkontrollen, die anlässlich der „Tanzinsel“ im Bahnhofsbereich und am Schutzhafen stattfanden, wurden bei insgesamt acht Personen Betäubungsmittel aufgefunden und sichergestellt. Dabei ging die Bandbreite der verbotenen Substanzen von Marihuana, Amphetamin, Ecstasy bis LSD, welches die Beschuldigten im Alter zwischen 17 und 43 Jahren mitführten. Im Fall des 17-Jährigen, der mit einem Joint erwischt worden war, wurde dessen Mutter verständigt, die dem Sohn aber ein Verbleiben auf dem Festival erlaubte.

Bei einem 23-jährigen, der mit gleich mehreren Joints erwischt wurde, führte die Polizei an der Wohnadresse mit Einverständnis des Beschuldigten eine Kontrolle durch. Dabei wurden 18 Gramm Amphetamin sowie geringe Mengen Haschisch und Marihuana aufgefunden und sichergestellt.

Bei der Kontrolle einer 18Jährigen wurde der Personalausweis einer Frau gefunden, der bei einem Diebstahl im November 2017 in Aschaffenburg weggekommen ist. Hier müssen noch Ermittlungen geführt werden.

Holzstamm fiel um und traf 23-Jährige

Seine Kräfte überschätzt hat wohl ein 23-Jähriger aus dem Landkreis Würzburg. Er wollte am Schutzhafen einen rund 6,5 Meter langen und 10 Zentimeter dicken Holzstamm vom Boden des Festivalgeländes wuchten. Dabei verlor er aufgrund des Gewichtes und der Länge die Kontrolle über den Holzstamm. Dieser fiel zu Boden und traf eine gleichaltrige Frau am Rücken. Sie erlitt Prellungen und Schürfwunden.

Aus Sicht der Polizei gab es bei der Veranstaltung keine größeren Probleme. Die Einsatzkräfte waren mit dem Verlauf zufrieden. Die Beamten der Polizeistation Gemünden wurden durch Streifen benachbarter Dienststellen unterstützt. Auch der Einsatzzug der Bereitschaftspolizei in Würzburg stellte Verstärkung, informierte Bertram Ebert. Die Polizei war in zwei Schichten im Einsatz, von 10 bis 17 und von 17 bis 23 Uhr. In beiden waren jeweils 15 Polizisten im Dienst.

Blick auf das Festivalgelände: Und über allem das Motto „Man muss das Leben tanzen“.
Foto: Heiko Betz | Blick auf das Festivalgelände: Und über allem das Motto „Man muss das Leben tanzen“.
Etwas fürs Auge: Neben einem abendlichen Feuerwerk gab es am Nachmittag auch bunte Rauchraketen über dem Gelände.
Foto: Heiko Betz | Etwas fürs Auge: Neben einem abendlichen Feuerwerk gab es am Nachmittag auch bunte Rauchraketen über dem Gelände.
 
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