Gerade mal zehn Zuhörer verfolgten am Dienstagabend die Debatte in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates in der Trennfelder Triefenstein-Halle. Warum hierzulande so wenig Interesse an der Kommunalpolitik besteht, lässt sich nicht pauschal beantworten – obwohl in fast jeder Sitzung Themen auf der Tagesordnung stehen, die für die Bürgerinnen und Bürger interessant sein könnten.
Immer wieder geht es etwa um Themen, bei denen zum Beispiel die Instandsetzungen innerörtlicher Verkehrswege, Schäden im Tiefbaubereich oder Aufgaben im eigenen Wirkungskreis der Kommune zur Sprache kommen. Oder es geht um das Feuerlöschwesen und die Baulanderschließung. Auch dass den Bürgerinnen und Bürgern gesundes Trinkwasser in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden kann, gehört zu den vorrangigen Aufgaben einer Kommune. Und wenn bei den jährlichen Etatberatungen ein Beschluss über die Kreisumlage gefasst werden muss, steht immer das "liebe Geld" im Vordergrund. Nur wenige Bürger wissen, um was es sich bei der Kreisumlage – ein Beitrag der Kommune zur Finanzierung des Kreishaushalts – handelt. Und auch der Schuldenabbau spielt eine wichtige Rolle. Der Markt Triefenstein bemüht sich, obwohl er nicht gerade mit hohen Gewerbesteuereinnahmen gesegnet ist, um eine erfolgreiche Reduzierung seiner Verbindlichkeiten.
Gute Nachrichten für Berufspendler: Staatsstraße wird saniert
Gute Nachrichten für die Bürger und Berufspendler aus der Region, die in Marktheidenfeld und der näheren Umgebung arbeiten, hatte Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock in der Trennfelder Sitzung parat. Vom Staatlichen Bauamt erfuhr die Gemeinde, dass in diesem Frühjahr – je nach Witterung – die Staatsstraße 2299 zwischen Lengfurt und Marktheidenfeld saniert wird. Laut Bürgermeisterin Deckenbrock soll während der Vollsperrung der aus Richtung Homburg kommende Verkehr am Ortseingang ausgeleitet und über die Friedrich-Kirchhoff-Straße in Richtung Erlenbach geführt werden. Die Ausfahrt aus dem Lengfurter Altort ist je nach Bauabschnitt über die Marktheidenfelder Straße oder über die Robert-Bosch-Straße möglich. Der Einkaufsmarkt in Lengfurt kann während der gesamten Bauzeit erreicht werden.
Seit Monaten ist immer wieder in den Sitzungen des Gemeinderats von einem Windpark an der östlichen Gemarkungsgrenze von Homburg auf der Gemarkung des badischen Nachbarorts Dertingen die Rede. Am vergangenen Dienstag merkte Deckenbrock zum aktuellen Sachstand an, dass auf Triefensteiner Gemarkung aufgrund der vorhandenen Siedlungsflächen in naher Zukunft die Bürger durch Windparkanlagen allerdings nicht beeinträchtigt werden. Zum geplanten Windpark Dertingen sei bisher bekannt, dass fünf Anlagen mit einer Gesamthöhe von 285 Metern errichtet werden sollen. Die notwendige Einspeisung des Stroms für den Netzanschluss soll zwar auf bayerischer Seite erfolgen, allerdings seien bisher noch keine geografischen Flächen bekannt. Die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange soll in Kürze erfolgen. Auch der Markt Triefenstein wird zu diesem Projekt nochmals gehört.
"Tächschüssel" soll zu einem zentralen Treffpunkt umgestaltet werden
Auch in diesem Jahr können wieder bestimmte Projekte über das Regionalbudget gefördert werden. In Rettersheim soll die "Tächschüssel" in der Dorfmitte zu einem zentralen Treffpunkt umgestaltet werden. Das Projekt ist mit 20.000 Euro veranschlagt. Auf Gesamtkosten in Höhe von 18.500 Euro beziffert sich die Teilnahme der Musikkapelle Lengfurt an einem Internationalen Orchesterwettbewerb in Riva del Garda. Der Markt Triefenstein bezuschusst beide Projekte, über deren Förderung die Kommunale Allianz mit maximal 10.000 Euro entscheiden wird, mit zehn Prozent.