
Das Bundesverfassungsgericht hat in einem Urteil vom Februar 2020 die Assistenz bei der Selbsttötung neu geregelt. Die Sterbebegleiter und Sterbebegleiterinnen des Hospizvereins Main-Spessart wollten am Welthospiztag zeigen, was Hospizarbeit und Palliativversorgung als gewichtige Alternative zur Suizidbeihilfe zu leisten vermögen. An einem Informationsstand auf dem Marktplatz in Marktheidenfeld gaben die Hospizler Einblick in ihre ehrenamtliche Arbeit. Rund um den Stand waren – bewusst provokativ – Bodenplanen ausgelegt mit fiktiven Aussagen Verstorbener: "Ich bin tot. Dank guter Palliativ- und Hospizbegleitung hatte ich ein friedliches Sterben – ohne dass mein Leben verkürzt wurde.“ Diese und ähnliche Aussagen gaben exemplarisch einen Einblick in die Wirkung einfühlsamer hospizlicher Begleitungen.
Die Zitate sind Wandlungsgeschichten, sie greifen weit verbreitete Ängste auf (Schmerzen, Alleinsein, eine Last sein) und zeigen, wie Hospizarbeit und Palliativversorgung hier Abhilfe geschaffen haben. So kamen die Passanten am Marktplatz mit Aussagen aus erster Hand in Berührung und hatten dann die Möglichkeit, sich über Details am Stand zu informieren. Ergänzt wurden die Bodenplanen durch Plakate, Postkarten, Flyer des Hospizvereins und Pfefferminzbonbons als kleines Mitgebsel. „Das Interesse der Menschen war – wie so oft bei dergleichen Veranstaltungen - sehr unterschiedlich“, berichtete eine Hospizbegleiterin vor Ort. Man erlebe, dass Menschen interessiert sind, gerne das Gespräch suchen, aber manche Besucher begeben sich regelrecht auf die Flucht, wenn sie erkennen, worum es bei dieser Thematik gehe. Heribert Zeller, der Vorsitzende des Hospizvereins Main-Spessart, sagt, die Hospizbegleiter*innen müssten mit ihrer Arbeit immer wieder an die Öffentlichkeit gehen, um das Tabuthema Sterben und Tod in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. Nur so könne man die letzte Lebensphase mit weniger Angst und Schrecken bewältigen.
Von: Petra Götz für den Hospizverein Main-Spessart