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WERNFELD (AN)
Welt der Canzoni, des Tangos und des Chansons
Debüt: Dirk Schade, Nicole Schömig und Werner Küspert (von links) beim Konzert in der Alten Kirche Wernfeld.
Foto: Alina Nöth | Debüt: Dirk Schade, Nicole Schömig und Werner Küspert (von links) beim Konzert in der Alten Kirche Wernfeld.
Redaktion
 |  aktualisiert: 01.04.2012 16:09 Uhr

„Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da“: Dem Titel des zweiten Liedes entsprechend, das die Gruppe Café de la Mer in ihrem Debütkonzert am Freitagabend in Wernfeld präsentierte, kamen rund 150 Musikbegeisterte in der Alten Kirche zusammen, um der Musik zu lauschen. Organisator war die Musikschule Gemünden.

Café de la Mer besteht aus den vier Musikern Nicole Schömig, klassischer Sopran, Gerd Semle am Akkordeon oder am Bandoneon, Werner Küspert von der Musikschule Gemünden, virtuos an der Gitarre, und Dirk Schade am Jazzkontrabass. Sie entführten die Zuhörer in das Reich des argentinischen Tangos, des französischer Chansons, der italienischen Canzoni und der amerikanischer Jazzklassiker.

Der einleitende argentinische Tango wurde nur instrumental dargeboten. Semle bezeichnete Tango als „wunderschön elegant und schrecklich traurig zugleich“. Melancholisch sollte der Abend jedoch nicht bleiben. Bereits nach den ersten Tönen hatte die erst vier Monate alte Gruppe das Publikum in den Bann gezogen.

„Die Musik sollte nicht einseitig sein, sondern vielfältig und die Zuhörer an verschiedene Orte der Welt bringen“, erklärte Semle. Mit einfallsreichen Interpretationen peppten die Musiker sogar „deutschen Mief etwas auf“. Außerdem vermittelten sie das Flair der Herkunftsländer der Lieder eindrucksvoll, sodass man leicht ins Träumen geraten konnte. So fühlte man sich bei Liedern wie „Volare“ von Domenico Modugno, als würde man durch italienische Gassen schlendern, oder fühlte sich bei Liedern von Edith Piaf nach Frankreich versetzt.

Das Konzept ging auf. Zuhörer wippten sowohl mit den Füßen als auch mit den Köpfen im Takt. Das Repertoire wurde durch Perkussionsinstrumente, wie zum Beispiel kubanische Claves, ergänzt.

Da einige Stücke instrumental vorgetragen wurden, konnte sich die Sängerin bei diesen Liedern eine Pause an einem Tischchen an der Seite gönnen. Danach begeisterte sie aber wieder durch Sprachvielfalt, die von Englisch, über Spanisch und Italienisch bis zu Französisch reichte. Mit Witz und Charme sagten die Musiker die Lieder an und gaben meist auch Hintergrundinformationen, die die Gäste zum Schmunzeln anregten. Nach zwei Stunden hatte die Gruppe ihr Programm erfolgreich beendet, was der tosende Beifall des Publikums bewies. Die Gruppe bedankte sich mit zwei Zugaben, sehr zur Freude der Zuhörer.

Die Gruppe bestach durchgehend durch souveräne Vortragsweise, gekonnte Soli und eine begabte Sängerin. Das Debütkonzert ist auf jeden Fall geglückt.

 
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