
Obwohl nach der jüngst dem Kreistag vorgelegten Nachfrageprognose der bayerischen Eisenbahngesellschaft kein Bedarf für die Wiederaufnahme des Personenverkehrs der Werntalbahn festgestellt worden war, lassen die Befürworter im Kreis und im Werntal nicht locker. Gemäß der Studie wären mindestens 1000 Personen-Kilometer nötig, ermittelt wurden aber nur 823. Josef Grodel stellte in der jüngsten Sitzung des Arnsteiner Stadtrats diese Ergebnisse infrage.
Bis 1976 verkehrte mehrmals täglich ein Zugmit drei Waggons auf der eingleisigen, sonst nur von Güterzügen befahrenen, Strecke. Haltepunkte gab es damals noch in Gössenheim, Eußenheim, Thüngen, Binsfeld, Müdesheim, Thüngen, Gänheim und natürlich in Arnstein. Seitdem aber nutzen ausschließlich Güterzüge die Strecke zwischen Gemünden und Waigolshausen. Josef Grodel und seine SPD wollen den Personenverkehr mithilfe einer Arbeitsgruppe wieder aufleben lassen.
Deutliche Kritik an Studie der Bayerischen Eisenbahngesellschaft
Nach Grodels Präsentation im Stadtrat gebe es zwei große Nutzungsaspekte: Da sei zum einen die Verkehrsanbindung des Werntals nach Gemünden und viel mehr nach Schweinfurt. Hier könnte die Linie von Pendlern und Schülern genutzt werden. Den anderen Vorteil sehen die Befürworter in der Verbesserung der Bahnverbindung zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und Oberfranken. Eine Fahrt von Bamberg nach Frankfurt würde sich demnach durchs Werntal um gut 30 Minuten verkürzen
Deutliche Kritik gab es an der bisherigen Studie der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG). Der Bewertungsmaßstab sei zweifelhaft und vernachlässige die Netzwirkung (Reisen über Endpunkte hinaus, zum Beispiel nach Frankfurt), es würden zudem ein ungünstiger Fahrplan und die überregionale Bedeutung nicht beachtet. Vielmehr läge die Werntalbahn mit einer Fahrgastzahl von 823 auf dem Rang 22 von 54 Nebenstrecken in Bayern.
Ein Plus ist für Grodel auch der gegenwärtige Zustand der Trasse: "Die Bahnstrecke ist schon da, wir müssen sie nur nutzen", sagte er. Es seien bis auf den Bau weniger Zusteigepunkte kaum Investitionen notwendig. Arnsteins Bürgermeister Franz-Josef Sauer schlug vor, das Ergebnis des neuen Gutachtens des Landkreises abzuwarten und dann im positiven Fall für die Stadt Arnstein zumindest einen Haltepunkt einzufordern. Insgesamt sah er das Vorhaben als gute Möglichkeit, das Mobilitätskonzept der Stadt zu unterstützen. Womöglich könnte man die anstehenden Bauarbeiten auf der Strecke im Jahr 2026 für weitere Arbeiten nutzen. Einstimmig beschloss der Stadtrat, diese Pläne nach dem neuen Gutachten aktiv weiterzuverfolgen.
Arnsteiner Stadtrat begrüßt Gründung eines Regionalwerkes
Bei einer Bürgermeisterdienstbesprechung Ende Januar fand sich eine große Mehrheit, die Initiative zur Gründung eines Regionalwerks in Form eines privatrechtlichen Gesellschaftsmodells mit Hochdruck weiterzuverfolgen. Der zuständige Fachausschuss des Kreistages hat dieses Stimmungsbild bestätigt und die Entwicklung der notwendigen, inhaltlich-organisatorischen Schritten zur Gründung eines Regionalwerks für den Landkreis in der Rechtsform einer GmbH voranzutreiben. Sebastian Kühl, Leiter der Landkreisentwicklung, stellte dem Arnsteiner Stadtrat die Grundzüge vor.
Regionale Selbstbestimmung und Wertschöpfung sind demnach die Grundprämissen. Ein Regionalwerk sei ein geeignetes Instrument, um erneuerbare Energien-Projekte aus der Region heraus zu entwickeln und umsetzen zu können. Dadurch könne die Energiewende mit hiesigen Akteuren aktiv gestaltet und das Feld müsse nicht externen Investoren überlassen werden. Über die Erträge aus der Projektentwicklung (Verkauf der Projektrechte), Pachtzahlungen, Gewerbesteuereinnahmen, gesetzliche Zahlungen und dem Betrieb von Erneuerbare-Energien-Anlagen werde die wirtschaftliche Teilhabe der Kommunen gesichert. Dabei ist laut Kühl die kommunale Mehrheit absolutes K.-o.-Kriterium.
Das Regionalwerk soll von drei Säulen getragen werden: den Kommunen, dem Landkreis und Energieversorgungsunternehmen wie beispielsweise Stadtwerken. In konkret zu gründenden Projektgesellschaften sollen Unternehmen, Gemeinden, Versorger und Bürgerenergiegenossenschaften beteiligt werden. Das Regionalwerk unterstützt die Projektentwicklungen, die Finanzierung und die Umsetzung der Maßnahmen. Als beste Rechtsform sieht Kühl die GmbH, hier gebe es ein geringeres finanzielles Risiko für die Kommunen und eine schnellere Herstellung der Arbeitsfähigkeit durch das Fachwissen sowie die Personalressourcen der Energieversorgungsunternehmen.
Durch die Beteiligungsmöglichkeit für Bürger an den Projekten werde eine höhere Akzeptanz erwartet. Von den 40 Kommunen haben bis jetzt schon 34 ihre Teilnahme zugesagt. Auch der Stadtrat von Arnstein begrüßte ohne Gegenstimme die Gründung des Regionalwerks.
Wahnsinn, eigentlich ein Unding.
Sonst würden da längst in kurzen Abständen Busse verkehren.
Die brauchen keinen millionenschweren (!) Bau von Bahnsteigen, Unter-/Überführungen, behindertengerechten Zugängen, Aufzügen, Zufahrtsstraßen, P+R-Parkplätzen usw., usw.
Und sie könnte zweimal pro Stunde verkehren und nicht zweimal pro Tag, wo man noch einen freien "Slot" findet.
Der Güterverkehr soll ja schließlich auch runter von der Straße.
Verkehrswände sieht anders aus!
Sondern es handelt sich um FAKTEN:
- es besteht kein Bedarf
- es sind nicht nur "geringe Investitionen" nötig, wie im Artikel behauptet
- es ist schlicht technisch unmöglich, weil die Strecke eingleisig ist mit wenigen Begegnungsstellen und weil sie schon komplett ausgelastet ist mit Güterzügen, welche sonst im Maintal von Gemünden nach Würzburg fahren müßten; übrigens die meistbefahrene Strecke ganz Deutschlands (!)