Viele Apotheken im Landkreis Main-Spessart bieten sogenannte pharmazeutische Dienstleistungen an. Dazu erklärt Apothekerin Anne Lahoda, Pressesprecherin der Apotheker im Landkreis Main-Spessart in einer Pressemitteilung: „Patientinnen und Patienten haben seit 2022 einen Anspruch auf pharmazeutische Dienstleistungen der Apotheken. Dabei handelt es sich um Leistungen, die über die Verpflichtung zur Information und Beratung der Apothekenbetriebsordnung hinausgehen. Damit können wir Apothekerinnen und Apotheker Versorgungsdefizite beheben und die Effizienz der individuellen Arzneimitteltherapie verbessern.“ Die Krankenkasse übernimmt die Kosten, für Patientinnen und Patienten ist das Angebot kostenlos, heißt es in der Mitteilung weiter.

Apotheker bieten als pharmazeutische Dienstleistungen zum Beispiel eine Beratung bei Polymedikation an. Jeder Mensch, der dauerhaft fünf oder mehr verordnete Arzneimittel einnimmt, kann sich ausführlich und umfassend beraten lassen. Die Apothekerin oder der Apotheker analysiert während dieser Intensivberatung alle Medikamente, die eingenommen werden. Dabei wird zum Beispiel auf Wechselwirkungen und Anwendungsprobleme hingewiesen. 

"Schritt hin zu einer neuen Versorgungsqualität"

Kinder und Erwachsene mit Atemwegserkrankungen können in der Apotheke die korrekte Anwendung ihres Medikaments im Rahmen der pharmazeutischen Dienstleistung unter Anleitung praktisch üben. Auch wer einen ärztlich diagnostizierten Bluthochdruck hat und Blutdrucksenker nimmt, bekommt eine Betreuung durch pharmazeutisches Personal. Ebenso Patienten, die wegen eine Krebserkrankung neue Medikamente verordnet bekommen haben. Auch Menschen, die nach einer Organtransplantation neue Arzneimittel einnehmen, um die körpereigene Abstoßungsreaktion zu hemmen (Immunsuppressiva), haben einen entsprechenden Anspruch.

Anne Lahoda betont: „Die pharmazeutischen Dienstleistungen sind ein großer Schritt hin zu einer neuen Versorgungsqualität. Apothekerinnen und Apotheker können eigenverantwortlich Leistungen anbieten, die die Arzneimitteltherapie besser und sicherer machen. Patientinnen und Patienten fragen am besten in den Apotheken in ihrer Nähe nach, ob sie diese pharmazeutische Dienstleistung anbieten und vereinbaren sofort Termine.“